Neuss Griff in Quirinus-Opferstock: Polizei ermittelt
Neuss · Die katholische Kirchengemeinde Neuss-Mitte wird keine Strafanzeige stellen. Das erklärte Kreisdechant Msgr. Guido Assmann, Oberpfarrer an St. Quirin. Dennoch erwarten den Mitarbeiter der Kirche, der Spendengeld aus dem Opferstock stahl, Fragen der Polizei. Die Ermittler, die durch die Berichterstattungen in den Medien auf den Fall aufmerksam wurden, sind inzwischen aktiv geworden. Das bestätigte am Donnerstag auf NGZ-Anfrage Hans-Willi Arnold, Sprecher der Kreispolizeibehörde.
Nach Rücksprache mit einem Verantwortlichen der Kirchengemeinde habe die Neusser Polizei die Unterlagen mit den bisherigen Erkenntnissen an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf weitergeleitet. Dort falle die Entscheidung, ob in diesem Fall "öffentliches Interesse" vorliege und somit weitere Ermittlungen aufgenommen werden. Sollte die Staatsanwaltschaft den Auftrag erteilen, so Hans-Willi Arnold, "werden wir sofort tätig".
In der vorletzten Woche war Kollektenzählern nach einer Schulmesse in der Basilika St. Quirinus aufgefallen, dass offenbar 164,80 Euro fehlten. Die Suche nach deren Verbleib führte zu einem langjährigen Mitarbeiter der Kirche, der seine Tat anschließend eingeräumt haben soll und dem nach Informationen unserer Zeitung inzwischen auch fristlos gekündigt wurde.
Der Diebstahl von Kollektengeldern aus dem Opferstock erregt die Menschen rund um St. Quirin, denn Spenden ist Vertrauenssache. Viele Gläubige werfen kleine und große Beträge in den Klingelbeutel in der Absicht, mit ihrem Geld einen guten, karikativen Zweck zu unterstützen. Daher spricht auch Oberpfarrer Guido Assmann von Vertrauen, das ein hohes Gut sei. Darum sei der fehlende Betrag auch sofort ausgeglichen worden.