Neuss Grefraths starke Stimmen

Neuss · Der Kirchenchor "Cäcilia" der Sankt-Stephanus-Gemeinde in Grefrath feiert am kommenden Sonntag sein 150-jähriges Bestehen. Das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei 60 Jahren - doch das hat auch Vorteile.

 37 Mitglieder zählt der Kirchenchor "Cäcilia", der von Erich Knust geleitet wird, aktuell. Viele sind bereits seit Jahrzehnten dabei. Aber es gibt auch "Nachwuchs".

37 Mitglieder zählt der Kirchenchor "Cäcilia", der von Erich Knust geleitet wird, aktuell. Viele sind bereits seit Jahrzehnten dabei. Aber es gibt auch "Nachwuchs".

Foto: lber

Die aktuell 37 Chormitglieder des Kirchenchors "Cäcilia" der Sankt Stephanus Gemeinde in Grefrath sind sich einig: "Wer singt, betet doppelt" und "Singen setzt Endorphine frei und macht glücklich". Der Vorsitzende Johannes Risse nennt gleich vier Interessengebiete, die man in einem Kirchenchor befriedigen kann: "Religiöses Interesse, denn das Gestalten der Liturgie ist ja die Hauptaufgabe eines Kirchenchores. Hinzu kommen Musik und Gesang, Interesse am geselligen Beisammensein und der Dorfgemeinschaft." Das gute Miteinander spiegele der Chor wider - in Freud und Leid wird zusammengehalten.

Kein Wunder, dass Peter Schäfer und Elisabeth Welter schon seit fast 60 Jahren und Cilli Schlösser seit 40 Jahren dabei sind. Aber es gibt auch "Nachwuchs", der erst vor ein paar Jahren dazustieß: Ursula Becker, Anneli Kleinert, Erna Spelter und Bärbel Hartmann verstärken die Frauenstimmen. "Ich wollte gerne etwas in der Gemeinde machen, und außerdem mag ich tolle kirchliche Gesänge", erklärt Ursula Becker. Seit mittlerweile sieben Jahren lässt Hauke Stark seine Stimme im Bass erklingen. "Ich habe einfach Spaß am Singen", sagt er. "Wir haben nur noch sieben Berufstätige und sind mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren eigentlich ein Seniorenchor", erläutert der Vorsitzende Risse.

Das hat aber auch Vorteile: So finden sich immer genügend Sänger, um auf Wunsch Exequien, also Seelenmessen zur Beerdigung, und (Gold-)Hochzeiten zu begleiten.

Das Jahresprogramm kann sich sehen lassen: Von der Gottesdienstgestaltung an allen kirchlichen Hochfesten bis hin zum Singen bei Erst- und Jubelkommunion, Fronleichnam und dem Ortspatrozinium am Stephanustag im Dezember ist der Chor omnipräsent. Den Höhepunkt bildet die seit 1978 stets gut besuchte "Musik zum Advent" am ersten Adventssonntag.

Sie setzt auch einen ökumenischen Glanzpunkt: Der Chor singt gemeinsam mit dem evangelischen Chor "Cantare" aus Büttgen und den Grefrather Turmbläsern, moderiert von katholischen und evangelischen Seelsorgern. Eine weitere Traditionsveranstaltung ist die Adventsfeier für Senioren in der Mehrzweckhalle, die es seit mehr als 50 Jahren gibt. Chorleiter Erich Knust findet ausschließlich lobende Worte: "Es sind begeisterte Chorsänger, und es herrscht fast immer Einigkeit", sagt er.

Knust geht im Juli dieses Jahres in Pension, allerdings wird seine Stelle nicht mehr besetzt. Ein Zusammenschluss mit dem Glehner Kirchenchor erscheint den Verantwortlichen derzeit als die wahrscheinlichste Option zur Erhaltung der Chorgemeinschaft und der Kirchenmusik in Grefrath.

(NGZ)
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