Neuss Granitwerk in Betrieb

Neuss · Grimlinghausen Am Mittwoch war ein guter Tag für Neuss. Zu dieser Überzeugung kam Bürgermeister Herbert Napp, als er am Vormittag das Granitwerk der Firma Marquardt-Küchen an der Jagenbergstraße besuchte. Das ging am Mittwoch nach knapp viermonatiger Umbauzeit in den ehemaligen Hallen der Firma Jagenberg offiziell in Betrieb.

 Michael Marquardt (M.), der 1992 sein auf die Herstellung von Granitküchen spezialisiertes Unternehmen gründete, schafft mit dem Granitwerk in Neuss die Voraussetzung für weiteres Wachstum - und neue Arbeitsplätze . Die Mitarbeiterzahl in der Produktion soll von aktuell 16 Kollegen rasch ausgebaut werden.

Michael Marquardt (M.), der 1992 sein auf die Herstellung von Granitküchen spezialisiertes Unternehmen gründete, schafft mit dem Granitwerk in Neuss die Voraussetzung für weiteres Wachstum - und neue Arbeitsplätze . Die Mitarbeiterzahl in der Produktion soll von aktuell 16 Kollegen rasch ausgebaut werden.

Foto: NGZ

Grimlinghausen Am Mittwoch war ein guter Tag für Neuss. Zu dieser Überzeugung kam Bürgermeister Herbert Napp, als er am Vormittag das Granitwerk der Firma Marquardt-Küchen an der Jagenbergstraße besuchte. Das ging am Mittwoch nach knapp viermonatiger Umbauzeit in den ehemaligen Hallen der Firma Jagenberg offiziell in Betrieb.

Vom Start weg gibt das Werk, eine von drei Fertigungsstätten des Marktführers für Granitküchen, 16 Beschäftigten allein in der Produktion Arbeit. Schon bald sollen es bis zu 40 sein, erklärte Reinhard Ziegler, der als Mitglied der Geschäftsführung mehrere Werke leitet. Was der raschen Personalverstärkung Grenzen setzt, sind nach seiner Darstellung vor allem Ausbildungskapazitäten. "Wir müssen die Menschen anlernen."

Mit dem ersten Fertigungsstandort in den alten Bundesländern geht der Unternehmer Michael Marquardt - er strebt mit seinem Unternehmen 100 Millionen Euro Jahresumsatz an - auf Expansionskurs. Vom Werk Neuss aus soll den so genannten Fabrikläden in Essen, Köln, Dortmund, Aachen und seit neuestem auch in Neuss - gleich neben der Fertigungshalle - zugearbeitet werden. Ein Standort mitten im Ballungsraum Köln-Düsseldorf mit einer Million Haushalte.

Ein Standort, so Marquardt weiter, von dem aus nicht nur Westdeutschland, sondern auch die Niederlande und Belgien erschlossen werden sollen. Und weil der Küchenhersteller die Kundenzufriedenheit nach eigener Darstellung über alles stellt, verbindet er die kurzen Wege zu den Kunden mit einem Versprechen: Reklamationen werden umgehend bearbeitet. "Das kann man nicht, wenn man in China fertigt", erklärt der 60-jährige Unternehmer, der in das Granitwerk drei Millionen Euro investiert hat.

All das zusammengenommen, gibt den neuen Mitarbeitern einen Job mit Perspektive. Davon ist Ingo Gräfenhahn überzeugt, der das Granitwerk in Neuss seit Anfang November aufbaut. In der 10 000 Quadratmeter großen Fabrikhalle wurden dabei alle Anschlüsse vorbereitet, die eine Vergrößerung des Maschinenparks in Windeseile möglich machen. Setzt sich Marquardt-Küchen am Markt schneller und stärker durch als erwartet, könnte er sich auch die Einführung einer Nachtschicht vorstellen. Die Fertigungsziffern des Neusser Werkes, können, so der Thüringer, problemlos um 300 Prozent gesteigert werden.

Eine solche Perspektive bestärkt auch Mark Sitta in der Überzeugung, einen sicheren Arbeitsplatz gefunden zu haben. Der Korschenbroicher hatte in Kaarst zwar Steinmetz und Steinbildhauer gelernt, doch sein letzter Brotherr schickte ihn zuletzt im Winter immer stempeln. "Das muss ich jetzt nicht mehr", sagt Sitta, der seit dem 5. Februar die braune Latzhose mit dem Schriftzug Marquardt trägt. Auch Christoph Lau gehört zu den "Gewinnern" dieser Neuansiedlung in Neuss.

Der Grevenbroicher schneidet, seit vergangene Woche das Werk etwas verfrüht in Gang gesetzt werden konnte, Granitplatten, die härter sind als die dicksten Bretter, mit denen er es in seiner Tischlerlehre in Jüchen zu tun hatte. "So wird hier auch etwas für die Arbeitslosenstatistik getan", kommentierte Andreas Galland lapidar, der Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Am Mittwoch war ein guter Tag für Neuss.

(NGZ)
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