Ärger über Graffitisprayer in Reuschenberg Heimatverein setzt Belohnung aus

Reuschenberg · Bei vielen Menschen in der Gartenvorstadt liegen allmählich die Nerven blank. Hilflos müssen sie derzeit mit ansehen, wie Sprayer in ihrem Ortsteil mit illegalen Graffitis alles beschmieren und hohen Sachschaden anrichten.

 Marlene Conrads an der „Barriere“. Auch dieses Denkmal in Reuschenberg verschonten die Graffiti-Sprayer nicht.

Marlene Conrads an der „Barriere“. Auch dieses Denkmal in Reuschenberg verschonten die Graffiti-Sprayer nicht.

Foto: Andreas Woitschützke/woi

Nach etlichen Hinweisen aus der Bürgerschaft hat sich der Heimatverein Gartenvorstadt zu einer ungewöhnlichen Maßnahme durchgerungen: Er setzt eine Belohnung aus, wenn dies zur Ergreifung des Täter (oder der Täter) führt.

Erst war von 100 Euro die Rede, inzwischen wurde der Betrag verdoppelt. „Vielleicht packt ja jemand aus“, sagt die Vereinsvorsitzende Marlene Conrads.

Ihr Heimatverein ist ebenfalls „Opfer“ dieser nachts agierenden Sprayer geworden. Das Denkmal Barriere und die dortige Schranke, das der Verein erst vor wenigen Wochen um eine Informationstafel bereichert hat, war morgens vollgesprüht. Das habe man sofort beseitigen lassen, sagt Conrads. Genau das rät der Verein auf den Handzetteln, die derzeit in etlichen Geschäften rund um das Einkaufszentrum Bergheimer Straße hängen, anderen Opfern.

Ob es sich um immer den gleichen Täter handelt, weiß man in Reuschenberg nicht. Doch der Verdacht liegt nahe. Denn immer wieder hinterlassen der oder die Täter das Kürzel „NERB“. Und mitunter entstehe solch ein Werk über Tage, sagt Conrads etwa mit Blick auf das Graffiti, das am „Haus Reuschenberg“ in einer Größenordnung von etwa zwei mal drei Meter gesprüht wurde.

Der Heimatverein fahndet natürlich nicht selbst, sondern überlässt das der dafür zuständigen Polizei. So ist auch auf allen Handzetteln und Plakaten zu lesen, dass sich die Reuschenberger mit etwaigen Beobachtungen an die Ordnungshüter wenden und Täter auf keinen Fall selbst „stellen“ sollen. Und sie raten in jedem Fall zur Anzeige. Das gehe sogar über das Internetportal www.polizei-nrw.de, ohne dass man dazu eine Wache betreten muss, sagt Conrads.Und auch für die Sprayer hat der Verein einen Tipp: Sie sollen ihre Ambitionen in einem Kurs des Kulturforum Alte Post ausleben.

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