Neuss Gottesdienst während des Hansefestes gestört

Neuss · Tausende Menschen strömten am vergangenen Wochenende in die Neusser Innenstadt, um sich an der 28. Auflage des traditionellen Hansefestes zu erfreuen. Während der Abendmesse am Samstag im Quirinus-Münster war die Freude über die Feierlichkeiten jedoch nicht allzu groß. Nach Informationen unserer Redaktion sollen die musikalischen Darbietungen auf dem Markt nicht vorübergehend eingestellt und der Gottesdienst bis zur "Wandlung" gegen 19.35 Uhr "massiv gestört" worden sein. Daraufhin sollen mehrere Besucher die Messe verärgert verlassen haben.

Pfarrer Michael Nienaber, der die Messe leitete, bestätigt die Störungen und ging in seiner Predigt sogar darauf ein. "Die Geräuschkulisse ging einfach unverändert weiter", erinnert sich Nienaber. Nach Angaben der Stadt ist der Veranstalter dazu verpflichtet, während der Gottesdienstzeit auf der Bühne für Ruhe zu sorgen. Diese Vereinbarung ist Teil der von der Stadt ausgestellten Sondergenehmigung für das Fest. "Warum es trotzdem zu den Störungen gekommen ist, müssen wir klären", sagt Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Zukunftsinitiative Innenstadt (ZIN), die das Hansefest veranstaltet.

Napp-Saarbourg hat bereits eine Stellungnahme der Agentur erhalten, die für das Bühnenprogramm verantwortlich zeichnete. Die Erklärung: Eine Band sei eine halbe Stunde zu spät gekommen und habe ihren Soundcheck statt wie geplant um 18.30 Uhr um 19 Uhr gemacht. "Das ist nicht in Ordnung und wird Konsequenzen haben", macht der ZIN-Vorsitzende deutlich.

Oberpfarrer Monsignore Guido Assmann erklärt das übliche Prozedere vor einer größeren Veranstaltung in der Neusser Innenstadt. "Wir als Kirchengemeinde bekommen eine Anfrage seitens des Ordnungsamtes, welche besonderen Gottesdienstzeiten während des jeweiligen Festes zu berücksichtigen seien. Die Stadt leitet es dann an den Veranstalter weiter."

Laut Guido Assmann seien die Vorfälle während der vergangenen Samstagabendmesse jedoch kein Einzelfall. So sei es während des Events "Neuss karibisch" Ende Mai dieses Jahres ebenfalls zu Gottesdienst-Störungen durch Lautstärke gekommen.

(NGZ)
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