Neuss Gisela Hohlmann rückt in Bürgermeister-Riege auf
Andre Stinka hatte guten Grund, das Familienfest der Neusser SPD zum Ende ihrer Wahlkampagne am Samstag zu unterstützen. Denn mit Reiner Breuers Sieg bei der Bürgermeisterwahl ist der Landes-Generalsekretär der SPD aus dem Kreis Coesfeld wieder Mitglied des Landtages. Er rückt für Breuer nach, der auf sein Landtagsmandat verzichten wird. Damit wird Neuss noch von Hans-Christian Markert (Grüne), Lukas Lamla und Joachim Paul (beide Piratenpartei) in diesem Gremium vertreten.
Breuers Erfolg sorgt auch in der Fraktion für Bewegung. Ina Grothe, die bei der Kommunalwahl 2014 in Allerheiligen kandidiert hatte und seitdem auf Platz eins der Reserveliste stand, hätte aufrücken sollen - sagte aber noch am Sonntagabend ab. Ihre berufliche und private Situation lasse es im Moment nicht zu, sich so zu engagieren, wie sie es müsste, um ihrem eigenen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. "Meine Zeit wird hoffentlich noch kommen", sagte sie. So kommt jetzt erst einmal die Zeit für Marita Richter, die als sachkundige Bürgerin der SPD im Schulausschuss mitarbeitet. Sie hatte dem Rat noch nicht angehört.
Das durch Breuers Erfolg freiwerdende Amt des zweiten stellvertretenden Bürgermeisters hat der Fraktionsvorsitzende Arno Jansen seiner Stellvertreterin Gisela Hohlmann angetragen. Jedem Gedanken, dieses Amt auf der Suche nach einer neuen Bürgermeister-Mehrheit im Rat einer anderen Fraktion anzubieten, erteilte er früh eine Absage: "Das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters eignet sich nicht für taktische Spielchen", sagt er. Und er freut sich, dass Hohlmann sein Angebot annehmen wird: "Die Bürgermeister waren die die längste Zeit eine reine Männerriege", sagt er.
Eine Veränderung zeichnet sich auch für Benno Jakubassa ab, den Büroleiter des Landtagsabgeordneten Breuer. Der fast 62-Jährige wird seine Arbeit für Reiner Breuer beenden, will aber noch einige Jahre bleiben, was er am liebsten ist: Vorsitzender der Neusser SPD.
