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GGS „Die Brücke“ in Neuss Schulprotest gegen Coronapolitik

Neuss · Sichtbares Zeichen: Die Grundschule „Die Brücke“ hängt weiße Tücher aus den Fenstern. Damit beteiligt sich die Schule an dem Protest gegen die Coronapolitik.

 Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte jüngst Grundschulen dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte jüngst Grundschulen dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen.

Foto: NGZ

Es ist eine Aktion, die die Verzweiflung deutlich macht, in der sich Lehrer derzeit befinden: Aus vielen Fenstern der Gemeinschaftsgrundschule „Die Brücke“ hingen am Mittwoch weiße Tücher. Damit beteiligten sich die Verantwortlichen an einer Aktion der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Grundschulen jüngst dazu aufrief, jeden Mittwoch ein sichtbares Zeichen zu setzen, um auf die Situation für Schüler, Lehrer und auch Eltern in Bezug auf die sich weiter verschärfende Corona-Lage aufmerksam zu machen.

Unter anderem fordert die Gewerkschaft eine deutliche Verbesserung des Testmanagements, damit Lehrkräften wieder mehr Zeit bleibt für die pädagogische Arbeit; eine nachhaltige Verkleinerung der Schülerzahl auf 20 Kinder pro Klasse und eine deutliche Erhöhung der Leitungszeit für Schulleitungen zur Bewältigung der vielfältigen zusätzlichen Aufgaben, die aus dem Corona-Krisenmanagement resultieren. Kritisiert wird zudem die in vielen Fällen nach wie vor „katastrophale Lüftungssituation“ und die nicht eingetretene Entlastung bei den Pooltestungen: „Die Testmaterialien waren zum Teststart noch nicht an allen Schulen“, schreibt die Gewerkschaft. Zusätzlich müsse das Schulpersonal die Testmaterialien sortieren und für die Testung vorbereiten.

Annette Picht, Lehrer an der GGS „Die Brücke“ und Mitglied der erweiterten Schulleitung, bestätigt: „Die Situation ist für das Kollegium teilweise untragbar.“ Deshalb habe man sich dazu entschieden, an der Aktion teilzunehmen. Die Pädagogin unterstreicht auch die zuletzt von Schuldezernentin Christiane Zangs geäußerte Durchseuchungs-Angst in den Grundschulen, die durch die Regel-Änderung (Schüler eines positiv getesteten Pools sollen am nächsten Tag zu Unterrichtsbeginn in den Schulen nun mit Antigenschnelltests statt PCR-Tests einzeln getestet werden) nochmal verschärft wurde.

„Viele Schnelltests schlagen nicht zuverlässig an – nur dann, wenn die Viruslast sehr hoch ist“, sagt Annette Picht. In der vergangenen Woche habe rund ein Viertel der insgesamt 400 Schüler (wegen Isolation, Quarantäne und Co.) gefehlt.

Der SPD-Landtagskandidat Arno Jansen erneuert auch in Anbetracht der Probleme an der GGS „Die Brücke“ seine Kritik: „Ich habe den Eindruck, dass es trotz der seit längerem bekannten Problemlage im Schulministerium keinen wirksamen Plan zur Entlastung der Schulen und zur Sicherung des Unterrichts gibt.“

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