Hatten Sie in den vergangenen Tagen schon Einlieferungen wegen des schwülen Wetters?

Peter Zielonka Wir hatten ein paar Fälle, aber das hält sich derzeit noch in Grenzen und ist noch nicht zum Massenproblem geworden. Wenn das Wetter aber noch länger so bleibt, kann das natürlich noch kommen.

Raus aus der Sonne, viel trinken, nicht überanstrengen — die Tipps kennt jeder. Warum kommt es trotzdem immer wieder zu Einlieferungen aufgrund des Wetters?

Zielonka Betroffen sind meist hochbetagte Menschen, die im Bezug auf ihren Körper bildlich gesprochen jetzt einen Spagat bewältigen müssen. Denn nehmen sie Wasser treibende Medikamente ein, die herzentlastend und blutdrucksenkend wirken und trinken zu wenig, haben vielleicht noch Durchfall oder Ähnliches, kann das gefährlich werden.

Was können die Folgen sein?

Zielonka Man wird apathisch und schläfrig, im schlimmsten Fall kann es zu Nierenversagen kommen. Das sind dann oft die Fälle, die bei uns eingeliefert werden.

Wie viel sollte man denn trinken?

Zielonka Derzeit auf jeden Fall eineinhalb Liter. Denn allein durch das Atmen verlieren wir bei diesem Wetter schon 600 bis 700 Milliliter. Und da ist das Schwitzen noch gar nicht eingerechnet. Für Menschen, die sich draußen bewegen, gilt natürlich eine deutlich höhere Menge. Bauarbeiter, die in der prallen Sonne arbeiten etwa, müssen sogar vier bis fünf Liter Wasser trinken.

Viele Menschen vergessen zu trinken. Haben Sie da einen Tipp?

Zielonka Ja, das gilt oft ebenfalls für ältere Menschen, weil im Alter das Durstgefühl nachlässt. Am besten stellt man sich die Wasserflaschen so präsent auf, dass man sie am Tag immer wieder sieht und sich so kontrollieren kann, wie viel man schon getrunken hat.

Désirée Linde führte das Gespräch mit Peter Zielonka.