Gesamtschule Norf Schüler nehmen Herausforderungen an

Norf · Die Gesamtschule Norf bietet als erste Schule in Neuss das außergewöhnliche Fach Herausforderung an. Zwölf Achtklässler sind nun seit Freitag auf verschiedenen Reisen unterwegs und bis zum 9. Juli (fast) auf sich allein gestellt.

 Am Freitagmorgen machten sich zwölf Achtklässler der Gesamtschule Norf auf den Weg zu ihrer persönlichen großen Herausforderung.

Am Freitagmorgen machten sich zwölf Achtklässler der Gesamtschule Norf auf den Weg zu ihrer persönlichen großen Herausforderung.

Foto: woi/Woitschützke, Andreas

Die Wanderschuhe haben Sava (14) und Noah (13) schon an. In ihrem Gepäck befinden sich unter anderem Sonnencreme, Blasensalbe und ein Campingkocher. Die beiden Achtklässler der Gesamtschule Norf sind startklar, bereit für die größte Herausforderung in ihrem noch jungen Leben. Sie wollen ohne ihre Smartphones auf dem linksrheinischen Pilgerweg bis nach Koblenz wandern, nur das erste Stück am Freitag bis Köln fuhren sie mit der Bahn. „Wir haben uns im Internet eine Karte ausgedruckt, und es gibt an dem Weg auch Schilder. Wir werden das schon schaffen“, ist sich Sava sicher.

Mit 15 weiteren Mitschülern trafen sich Sava und Noah in diesem Schuljahr jeden Donnerstag im Fach Herausforderung bei Lehrerin Lara Staib und der Sozialpädagogin Stephanie Kersten. Die Gesamtschule bietet das außergewöhnliche Fach als erste Schule in Neuss an. Es geht um Stärken und Schwächen, Ängste und individuelle Grenzen. Im Team entwickelten die Jugendlichen erste kleine Herausforderungen, um sich auf die nun am Ende des Schuljahres anstehende große Herausforderung vorzubereiten.

Für Sava und Noah geht es nach Koblenz. Für ihren Trip bis zum 9. Juli mussten sie sich um die Ausrüstung, Unterkünfte und den Zeitplan selbst kümmern. Jedem Schüler stehen in dieser Zeit nur 150 Euro zur Verfügung. Lia hat auch das Fach Herausforderung gewählt und wird sich mit einer Mädchengruppe mit dem Fahrrad auf den Weg nach Haltern am See machen. „Das wird anstrengend“, sagt die 14-Jährige, bevor Freitag auf der ersten Etappe 39 Kilometer anstanden. „Weil wir keine Handys benutzen dürfen, haben wir eine Karte und einen Kompass dabei“, erzählt die Schülerin. Der Respekt vor der weiten Strecke mit dem vielen Gepäck – Zelte und Schlafsäcke müssen mit – ist ihr anzumerken, doch wie bei den anderen auch Vorfreude: „Wenn wir angekommen sind, wollen wir in einem Tierheim mitarbeiten.“

Das ist auch der Plan von einer gemischten Gruppe mit Jungs und Mädchen. Mit dem Zug geht es an die Nordsee nach Wilhelmshaven. „Wir haben unsere Fahrräder dabei und werden vom Bahnhof bis zum Campingplatz mit dem Rad fahren. Wir haben aber eine Karte vergessen und müssen den Schildern folgen“, berichtet Alena (13). Ganz alleine werden die drei Teams aber nicht unterwegs sein. Studenten begleiten die Gruppen, sie dürfen aber nur in Ausnahmefällen in das Geschehen eingreifen. Jeden Abend schicken die Betreuer eine Nachricht nach Neuss und berichten, wie sich die Schüler auf ihrer Reise anstellen.

Fünf der 17 Schüler konnten die große Herausforderung kurz vor den Sommerferien aber nicht annehmen, weil sie bis zum Schluss keine konkreten Vorstellungen für eine Tour hatten. Denn erst nach einer erfolgreichen Präsentation der Projekte hatten die Jugendlichen grünes Licht von der Schulleitung für die Herausforderung erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort