Neuss Gemeinsam Fenster im Advent öffnen

Neuss · Auf der Neusser Furth wird in der Adventszeit jeden Tag ein Fester geöffnet – für den "Lebendigen Adventskalender", ein ökumenisches Projekt der Nordstadtgemeinden. Die NGZ war dabei, als sich in der Burgunderschule ein Fenster öffnete.

 Großer Andrang herrschte an der Burgunderschule in der Neusser Nordstadt, wo der "Offene Adventskalender" mit viel Musik gefeiert wurde.

Großer Andrang herrschte an der Burgunderschule in der Neusser Nordstadt, wo der "Offene Adventskalender" mit viel Musik gefeiert wurde.

Foto: Andreas Woitschützke

Auf der Neusser Furth wird in der Adventszeit jeden Tag ein Fester geöffnet — für den "Lebendigen Adventskalender", ein ökumenisches Projekt der Nordstadtgemeinden. Die NGZ war dabei, als sich in der Burgunderschule ein Fenster öffnete.

Das große Fenster rechts neben dem Eingang zur Burgunderschule ist festlich geschmückt. Goldene Sterne, ein verschneiter Tannenwald, eine Krippe und einen Esel haben die Kinder der offenen Ganztagsschule gebastelt und an die Scheibe geklebt. Außerdem prangt dort noch eine große rote "12". Denn dieses Fenster symbolisiert das zwölfte Türchen im "Lebendigen Adventskalender" der katholischen und evangelischen Gemeinden der Neusser Nordstadt.

Seit drei Jahren ist der "Lebendige Adventskalender" eine Aktion, bei der Neusser die Adventszeit gemeinsam erleben können. Jeden Abend, vom ersten bis zum 24. Dezember, öffnet sich ein Adventsfenster. Das heißt, Privatleute und öffentliche Einrichtungen schmücken ein Fenster besonders festlich und beleuchten es jeden Abend, gut sichtbar für jeden, der daran vorbeikommt. Am Tag, wenn das Fenster zum ersten Mal geöffnet oder beleuchtet wird, finden kleine Treffen in den jeweiligen Häusern statt.

"Die Idee dahinter lehnt an die Reise von Maria und Josef an, die keine Herberge finden konnten. Gastfreundschaft, auch Fremden gegenüber wird somit geübt", sagt Peter Klauke, Diakon im Seelsorgebereich Neuss-Nord der katholischen Gemeinde. Geschichten werden erzählt, Lieder gesungen und gemeinsam etwas getrunken oder gegessen. "Das Gefühl der Gemeinschaft, das bei der Öffnung eines Fensters entsteht, lässt alle eine lebendige und bewusste Adventszeit erleben", erzählt Klauke.

Die Gestaltung der Adventsfenster ist frei wählbar, was jeden Abend einzigartig macht. Die Kinder der Burgunderschule haben ein Musikpogramm auf die Beine gestellt, um "ihr" Fenster zu feiern. Zunächst spielt die Bläserklasse der Janusz-Korzack-Gesamtschule und der Chor der Burgunderschule singt Weihnachtslieder. Danach lesen alle Kinder die Geschichte "Der allerkleinste Tannenbaum" vor, die im geschmückten Fenster dargestellt ist. "Wir haben die Aktion genutzt und direkt die ganze Schule zu einem Adventskalender umgebaut. So hat jede Klasse ihr Fenster weihnachtlich gestaltet, wobei die Kinder sehr viel Spaß hatten", sagt Gabriele Cunrady, Leiterin der Burgunderschule. Die Begeisterung der Eltern und Geschwisterkinder ist groß, als endlich im Fenster mit der "zwölf" die Lichtlein brennen.

Auch Klauke berichtet vom wachsenden Zulauf, den der "Lebendige Adventskalender" bekommt: "Im September fängt die Planung an und wir haben schon früh alle Fenster vergeben. Wenn wir könnten, gäbe es sogar mehr als 24 Fenster, die geöffnet werden", sagt er, während die Besucher Kinderpunsch, Glühwein und Plätzchen bekommen und sich an dem hell erleuchtete Adventsfenster erfreuen.

(NGZ)
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