Neuss Geld für Hilfsdienste: Diskussion geht weiter

Neuss · Hermann J. Kahlenberg, Vorsitzender des Ringerclubs KSK Konkordia, bezweifelt, dass es bei der Inanspruchnahme der Hilfsorganisationen in Neuss gerecht zugeht. Die Schützen in Neuss und auf der Furth zahlen nichts, die Konkordia sollte für die Betreuung während der Deutschen Meisterschaften 2010 rund 800 Euro berappen.

 Sebastian Rosen wurde von vielen Schützen angesprochen.

Sebastian Rosen wurde von vielen Schützen angesprochen.

Foto: woi

"Das war uns zu viel. Wir haben schließlich unsere Physiotherapeuten in die Halle beordert. Das Geld geben wir lieber an unsere Leute." Kahlenberg sagt dennoch: "Ich gönne jedem sein Schnäppchen."

"Ich bin von vielen Schützen angesprochen worden, die diese Ungleichbehandlung nicht nachvollziehen können", berichtet Sebastian Rosen, Stadtbeauftragter des Malteser-Hilfsdienstes. Laut Rosen ist es erforderlich, zu einer zeitgemäßen Regelung zu kommen: "Wir wollen an dem Ehrenamt nichts verdienen, aber wir wollen nicht auf den Kosten zum Beispiel für die Verpflegung und die Fahrzeugnutzung sitzenbleiben."

Laut Schützenpräsident Thomas Nickel werden im Herbst wieder Gespräche mit den Rettungsdiensten geführt. Nickel ist erbost über die Diskussion: "Wir lassen uns unser gutes Verhältnis zu den Hilfsorganisationen nicht kaputtreden." Im übrigen würden deren Leistungen bei Einsätzen von den Krankenkassen bezahlt.

"Aufwandsentschädigung" nennt Marc Hillen von der Agentur H1 als Organisator des Sommernachtslaufs der Turngemeinde (TG) Neuss den finanziellen Ausgleich für die Betreuung der Sportler bei dem Laufereignis in der City: "Im Vorfeld werden die drei Organisationen MHD, DRK und Johanniter angeschrieben. Wer die besten Konditionen bietet, bekommt den Zuschlag."

Wilhelm Fuchs, Vorsitzender des Neusser Stadtsportverbands: "Wir zahlen bei Großereignissen." Zu anderen Modalitäten mit Schützen will er sich nicht äußern.

Beim Techno-Festival auf der Neusser Rennbahn, bei größeren Veranstaltungen der Sparkasse oder auch der Volksbank, gelten laut Rosen klare Regeln: "Abgerechnet wird nach Maurer. In diesem Katalog ist festgelegt, wie viel Sicherheit zu welchem Ereignis notwendig ist."

(NGZ)
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