Neuss Galoppsport vorerst gerettet

Neuss · Der Haushaltsentwurf der Landesregierung sieht eine Übergangszahlung als Ersatz für ausfallende Lotterieeinnahmen vor. Das verschafft dem NRRV Luft.

 Zunächst für ein Jahr geht der Betrieb auf der Neusser Galopprennbahn nun weiter.

Zunächst für ein Jahr geht der Betrieb auf der Neusser Galopprennbahn nun weiter.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Der Neusser Reiter- und Rennverein (NRRV) hat wieder Planungssicherheit für die Renntage auf der Neusser Galopprennbahn. Zumindest für dieses Jahr. Die rot-grüne Landesregierung hält zwar an ihrer Absicht fest, den Rennvereinen in Nordrhein-Westfalen keine Mittel mehr aus der Lotterie "Spiel 77" zu überweisen, allerdings soll es für 2013 nun doch noch eine Übergangszahlung geben.

NRRV-Präsident Jan-Antony Vogel reagierte erleichtert auf diese Ankündigung. Er hatte im Januar, als das Land ohne jede Vorwarnung die Mittelstreichung ankündigte, erklärt, den dadurch entstehenden Fehlbetrag von 130.000 Euro nicht kompensieren zu können. "Der kurzfristige Entzug war unzumutbar", stellt er fest. Nachdem es erst so aussah, als könnte der Betrieb über den März hinaus nicht fortgesetzt werden, hat Vogel die Renntage ab November jetzt wieder angemeldet. Alle Probleme aber ist der NRRV nicht los.

Statt der knapp 1,2 Millionen Euro aus der Lotterie, mit der die acht Galopp- und Trab-Rennsport veranstaltenden Vereine bislang kalkulieren konnten, sieht der Entwurf für den Landeshaushalt eine einmalige Ausschüttung in Höhe von 900.000 Euro vor. Die Reduzierung sei der Gesamtfinanzlage geschuldet, erklärt der Neusser Landtagsabgeordnete Reiner Breuer (SPD) den Einschnitt. Breuer hatte sich innerhalb seiner Fraktion auch mit Blick auf die möglicherweise betroffenen Arbeitsplätze für diese Regelung stark gemacht.

Die betroffenen Vereine bekämen so etwas Luft, sagt Breuer. Die Neusser Grünen begrüßen ihrerseits den Haushaltsentwurf. "Bei einer Senkung der Neuverschuldung bleibt dennoch Spielraum für sinnvolle Maßnahmen", fasst der Fraktionsvorsitzende Michael Klinkicht zusammen. Das Übergangsgeld für die Rennsportvereine zählt er dazu.

Peter Rebig, Geschäftsführer von Neuss Marketing und damit Verpächter der Galopprennbahn, hatte schon am Morgen von dieser Lösung gehört und Jan-Antony Vogel "vorsichtig gratuliert", wie er sagt. Der stellt fest: Die zu erwartende Kürzung in diesem Jahr sei zu verkraften. Der NRRV aber sei aufgefordert, Konzepte und Lösungen für die Folgejahre zu entwickeln.

(url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort