Dringliche Anfrage von CDU und Grünen Neuss Koalition will schnellen Abriss der Rennbahn-Ställe verhindern

Neuss · Bürgermeister erkennt Dringlichkeit einer Anfrage von CDU und Grünen nicht an. Es seien noch keine irreversiblen Tatsachen geschaffen worden, sagt er.

 Die Stallungen und Wohnungen auf der Rennbahn sollen Ende März geräumt sein. CDU und Grüne wollen einen schnellen Abriss verhindern.

Die Stallungen und Wohnungen auf der Rennbahn sollen Ende März geräumt sein. CDU und Grüne wollen einen schnellen Abriss verhindern.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Mit dem Ende des Trainingsbetriebes auf der Galopprennbahn werden Ende des Monats nicht nur Stallungen frei, sondern auch einige wenige Wohnungen. Die Kündigungen sind ausgesprochen, als Räumungstermin der 31. März angeordnet. Diesen Prozess will die CDU, die den neu gegründeten Galoppclub Neuss-Niederrhein in seinem Bemühen unterstützt, den Rennsportbetrieb auf der Anlage zu erhalten, offenbar bremsen. Gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner „Die Grünen“ legte sie im Hauptausschuss eine Fülle von Fragen vor und formulierte sehr deutlich: Sollte tatsächlich ein Abriss der Gebäude nach Ablauf des Monats März geplant sein, „wird der Verwaltung untersagt, auf dem Gelände der Rennbahn Rodungen, Abrisse oder weitere Räumungen ohne Gremienentscheid von Haupt- und Umweltausschuss vorzunehmen.“

Die Intention sei klar, sagte Bürgermeister Reiner Breuer am Rande der Sitzung, doch die von der Koalition angemahnte Dringlichkeit sei nicht zu erkennen. „Es wurden noch keine irreversiblen Tatsachen geschaffen“, sagt er. Den Fragenkatalog will die Verwaltung nun bis zur Ratssitzung am 20. März abarbeiten.

Die  Koalitionäre, die sich nun darüber wundern, wundern sich, warum den Mietern auf der Rennbahn nur wenige Tage nach dem Ratssitzung am 13. Dezember gekündigt wurde. Und sie  fragen sich, warum die Stadt auf Einnahmen verzichtet, Wohnraum aufgibt und Leerstand in Kauf nimmt. Dabei haben auch CDU und Grüne 2018 zugestimmt, dass der Vertrag mit dem inzwischen insolventen Reiter- und Rennverein gekündigt wird. Dieser aber hatte daraufhin nicht fristgerecht seine Untermietverhältnisse gekündigt – etwa mit den Trainern – sondern bis zum 13. Dezember auf einen neuen Pachtvertrag gehofft  und gepokert. Erst danach kündigte der NRRV die Mietverträge, worauf die Stadt den überrumpelten Betroffenen anbot, die Räumungsfrist bis Ende März auszudehnen. 

Die Grünen-Stadtverordnete Ingeborg Arndt sorgt sich in ihrer Funktion als BUND-Vorsitzende, dass durch einen Abriss der Ställe Brutquartiere für Schwalben verschwinden könnten: Breuer: „Wir brechen kein Naturschutzrecht.“

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