Nur Vermutungen über Bedeutung Schließ-Liste von Kaufhof verunsichert Mitarbeiter in Neuss weiter

Neuss · Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will in drei bis vier Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben. Der Weg dahin ist allerdings hart: Viele Filialen sollen geschlossen oder zumindest verkleinert werden. Eine Liste verunsichert nun die Mitarbeiter aus Neuss.

Die Filiale in Neuss - die Mitarbeiter hier sind verunsichert.

Die Filiale in Neuss - die Mitarbeiter hier sind verunsichert.

Foto: Simon Janßen

Die Süddeutsche Zeitung will aus Unternehmenskreisen nun erfahren haben, welche Standorte die erneute Insolvenz überleben werden und welche nicht. Für Neuss gibt es in diesem Zusammenhang eine gute und eine schlechte Nachricht: So taucht das Haus an der Niederstraße zwar nicht auf der Liste der Standorte auf, die vor dem Aus stehen (anders als zum Beispiel Münster, Nürnberg oder Paderborn), wird aber eben auch nicht bei den Filialen aufgelistet, die definitiv erhalten bleiben.

Für Heike Waschelitz, Betriebsratsvorsitzende der Galeria in Neuss, ist es eine Nachricht mit viel Interpretationsspielraum. „Dass wir in beiden Listen nicht auftauchen, könnte womöglich bedeuten, dass im Kostenpflichtiger Inhalt Hintergrund Gespräche mit einem Investor laufen.“ Mehr als eine Vermutung sei dies allerdings nicht, somit geht die Zitterpartie um das Kaufhaus weiter. Und das monatelange Ausharren hat nun offenbar manch einen dazu bewogen, die Reißleine zu ziehen. „Die ersten Kollegen haben gekündigt. Für ein Haus, das ohnehin unter Personalmangel leidet, ist das natürlich fatal“, sagt Waschelitz, die selbst angibt, wegen der ungeklärten Zukunft den Stellenmarkt im Blick zu haben. Für sie steht im Vordergrund: Hauptsache die Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Was der Belegschaft zumindest etwas Hoffnung gibt: Der Vermieter des Objekts, die Gesellschaft für Buchdruckerei (GfB), ist in Kontakt mit der Galeria, um die Zukunftsfragen zu klären. Einen Prozess, der zum Erhalt der Galeria in Neuss beitragen wird, werde man gerne positiv begleiten, hatte Vorstand Martin Straaten zuletzt betont. Die GfB hatte bereits im Zuge der Galeria-Insolvenz 2020 große Zugeständnisse gemacht, dadurch konnte das bereits besiegelte Aus doch noch abgewendet werden.

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