Neuss Further fordern: Den Nordpark jetzt öffnen

Neuss · "Tour de Furth" zählt 40 Radler. Sie endet mit "Mobiler NGZ-Redaktion" im Graf-Haus. Aufregerthemen sind der Nordpark und die Regio-Bahn.

 Erste Station der "Tour de Furth" war die Kirche Christ König; eindrucksvoll auch die Decke, die der Neusser Künstler Pit Schütz geschaffen hat.

Erste Station der "Tour de Furth" war die Kirche Christ König; eindrucksvoll auch die Decke, die der Neusser Künstler Pit Schütz geschaffen hat.

Foto: Woi

Skandal. Zum Schluss attackierte Peter Dieter Schnitzler noch einmal verbal. Weite Teile des Nordparks gehören zum Areal des Nordbades. Die Grünflächen werden aber kaum genutzt, schon gar nicht als Liegewiese. Die Nordstädter können nur durch den Zaun einen Blick auf die grüne Lunge werfen. Der Zugang bleibt ihnen verwehrt. Warum? Der Park gehört zum Bad und wird somit von der Bäder-Gesellschaft verwaltet, die wiederum ein Tochterunternehmen der Stadtwerke ist. Ein städtischer Park ohne Publikumsverkehr ist aber in Augen von Schnitzler "ein Skandal". Bei der "Mobilen NGZ-Redaktion" forderte der langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises Geschichte im Initiativkreis Nordstadt Rat und Verwaltung auf, den Park öffentlich zugänglich zu machen: "Auch die Flüchtlinge, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen, könnten dort spazierengehen."

Gut möglich, dass die erneute Forderung von Schnitzler demnächst die politischen Gremien erreicht, denn einige Ratsvertreter der Nordstadt diskutierten bei der "Mobilen NGZ-Redaktion" am Samstag im Willi-Graf-Haus mit: Monika Mertens-Marl und Thomas Kaumanns (beide CDU), Heinrich Thiel (SPD) und Roland Sperling (Die Linke). Sie nahmen auch mit, dass neben dem Nordpark ein zweites Thema die Emotionen der Nordstädter weckt: das lange Warten auf einen Haltpunkt der Regio-Bahn an der Morgensternsheide. Von der Stadtgrenze zu Kaarst bis zum Hauptbahnhof hält die Regio-Bahn nicht. Das sind fast vier Kilometer. Seit Jahren drängen die Further auf Änderung. Bisher vergeblich - und das bei einem Thema, bei dem Einigkeit herrscht: Der Haltepunkt, von dem auch Mitarbeiter und Besucher des Etienne-Krankenhauses profitieren würden, ist überfällig. Als das Jahr 2020 als neue Zielvorgabe für die Errichtung des Haltepunktes genannt wird, widerspricht kein Stadtverordneter. Ratsherr Thiel für alle: "Wir kennen keinen Termin. Das Thema ist komplex."

Initiativkreis und NGZ hatten zuvor zu einer "Tour de Furth" mit dem Fahrrad eingeladen. Zum dritten Mal wurden "Kirchen der Nordstadt" besucht: die Kirche Christ König und die Reformationskirche am Berliner Platz sowie das Alevitische Zentrum, das in die ehemalige Heinrich-Böll-Schule an der Kaarster Straße einzog. Dort wurde die Gruppe bei Kaffee und Gebäck empfangen und von Hüseyin Karabulut als Vertreter des Trägervereins in den alevitischen Glauben und die Arbeit des Zentrums eingeführt. 180 Mitglieder zählt der Verein.

Zuvor hatten Gottfried Scheulen und Peter Dieter Schnitzler die 1955 eingeweihte Kirche Christ König vorgestellt, anschließend zeigte Pfarrer Manfred Burdinski die gegenüberliegende Reformationskirche, die 1962 in Dienst genommen worden ist. Burdinski bat um Verständnis, dass er zur Zukunft der evangelischen Kirche in Neuss und auf der Furth keine Angaben machen könne. Es werde an Lösungen gearbeitet. Nur so viel sagte er: "Nach meiner Kenntnis steht ein Abriss hier nicht in der Diskussion."

(NGZ)
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