Fotos Freunde statt Fremde: So funktioniert Integration

Sri Lanka - DeutschlandArchana Annalingam (9, links) und KimberleySteinmetz-Kleinmann (11) treffensich fast jeden Tag im Treff 3 am Rheinparkcenter.Sie tanzen HipHop und spielen.Nur freitags sehen sich die beidenMädchen nicht. Dann geht Archana indie tamilische Schule, um mehr über dieKultur und die Sprache ihrer Eltern zulernen. Kulturelle Unterschiede fallenden beiden dennoch keine ein. Dass Archanazum Beispiel das Weihnachtsfestnicht feiert, ist für die Freundinnen keineungewöhnliche Sache. „Wir fahrendann halt in den Urlaub, oder meine Tantekommt zu Besuch, wenn die AnderenWeihnachten feiern.“

Türkei - DeutschlandSelcuk Öztürk (22) und Vanessa Mollenhauer (22) kennen sich schon, seitsie beide drei Jahre alt sind. Unterschiedemerken die Freunde vor allem in derErziehung: „In türkischen Familien ist eseinfach nicht üblich, jedes Wochenendefeiern zu gehen“, sagt Öztürk. Dass erseine Freizeit mit den Freunden heute sogestaltet, wie er es will, hat vor allemmit seiner Durchsetzungskraft zu tun,sagt Vanessa Mollenhauer: „Selcukmusste immer mehr um seine Freiheitkämpfen. Seine Eltern sagen heutenoch, dass er zu einer bestimmten Zeitzu Hause sein soll, obwohl er schon 22Jahre alt ist.“

Deutschland - MarokkoAn ihren ersten gemeinsamen Restaurantbesucherinnert sich Hans Ennen(53, links) noch: Damals hat er dem MoslemHamdi Berdid (27) das Bio-Bergschweinempfohlen. Nach fünfjährigerFreundschaft mit Berdid passiert ihm soetwas heute nicht mehr. Durch dieFreundschaft mit dem im Jahr 1991 immigriertenBerdid hat Ennen in vielerlei Beziehungumgedacht und außerdem einneues Verständnis von Respekt gewonnen.„Früher dachte ich, Respekt hat etwasmit Hierarchie zu tun. Wer dein Chefist, ist die Respektsperson. Heute weißich, es bedeutet, den anderen zu akzeptieren.“

Slowenien - DeutschlandEmil Milan Schager (73, links) war gerade 20Jahre alt, als er aus dem heutigen Sloweniennach Deutschland kam. „Ich hattenoch nie Probleme“, meint Schager. SeinFreund Hans Langhoff (68) weiß, „Emilwohnt schon so lange hier, der ist schonsehr angepasst“. Kennengelernt habensich die Männer vor 23 Jahren in derKleingartenanlage in Norf, wo beideihre Schrebergärten haben. „Die Leutehier sind schon in Ordnung“, findet Schager.Feiern aber, das betont der 73-Jährige,könnten die Slowenen besser. „Wirfeiern jedes Jahr den Geburtstag meinerFrau in Slowenien. Die lassen da die Sauraus.“