Umweltpolitik in Neuss „Fraktion jetzt“ will Ahorn an der Nordkanalallee retten

Neuss · Mit ihrem ersten politischen Lebenszeichen seit Abspaltung und Gründung einer eigenen Fraktion setzen sich die vier Stadtverordneten für den Erhalt eines Ahornbaumes an der Ecke Nordkanalallee/Selikumer Straße ein.

 Der Ahornbaum an der Ecke Nordkanalallee/Selikumer Straße soll gefällt werden. Die "Fraktion jetzt" will das verhindern, steht aber mit diesem Anliegen alleine da. Der Umweltausschuss hat am 11. Mai das letzte Wort.

Der Ahornbaum an der Ecke Nordkanalallee/Selikumer Straße soll gefällt werden. Die "Fraktion jetzt" will das verhindern, steht aber mit diesem Anliegen alleine da. Der Umweltausschuss hat am 11. Mai das letzte Wort.

Foto: Fraktion jetzt

Die Grünen im Land werben mit dem Slogan „Wir machen Bäume wahr“ – und da wollen die Ex-Grünen der „Fraktion jetzt“ offenbar nicht zurückstehen. Kostenpflichtiger Inhalt Mit ihrem ersten politischen Lebenszeichen seit Abspaltung und Gründung einer eigenen Fraktion setzen sich die vier Stadtverordneten für den Erhalt eines Ahornbaumes an der Ecke Nordkanalallee/Selikumer Straße ein, dessen Alter der Fraktionsvorsitzende Michael Klinkicht auf 100 Jahre schätzt.

Unter seinem Vorsitz hatte sich vergangene Woche schon die Baumkommission mit dem Schicksal dieses Baumes beschäftigt, der einer Neutrassierung des Radweges an der Nordkanalallee im Wege steht. Die Verwaltung empfahl die Fällung des Ahorns und will als Ersatz an anderer Stelle vier weitere Bäume pflanzen. Die Kommission folgte dem Antrag mehrheitlich, wie Stadtsprecher Marc Bohn referiert. Die einzige Gegenstimme kam von Michael Klinkicht, der klagt: „Ich hätte mir gewünscht, dass die Kommission zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre.“ Denn Stürmen, Pilz- und Käferbefall sowie Trockenheit würden im Stadtgebiet immer mehr Bäume zum Opfer fallen, der Ahorn dagegen, ergänzt seine Fraktionskollegin Ingeborg Arndt, sei groß und gesund. Sie könne nicht nachvollziehen, dass ein solcher Baum gefällt wird, „nur damit die Radanbindung flüssiger läuft.“

Hintergrund der geplanten Fällung ist der Bau einer neuen Brücke über den Nordkanal, die eine mehr als 100 Jahre alte Bogenbrücke ersetzen soll. Die ist nach Überzeugung des Tiefbaumanagements nicht mehr sanierungsfähig. Der Ersatz soll aber nicht an gleicher Stelle entstehen, sondern in Richtung der Kreuzung verschoben und so schräg angesetzt werden, dass Radler durchfahren und nicht mehr zwei aufeinanderfolgende 90-Grad-Kurven bewältigen müssen.

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