Neuss Frachthallen mit französischem Flair

Neuss · Nordstadt Der Bahnhof mit seinen Gleistrassen wird von den Neussern offenbar als räumliche Zäsur empfunden. Jedenfalls sprechen Innenstädter oftmals von "henger de Bahn", wenn sie Furth und Nordstadt meinen. Diese gedachte Trennlinie mag auch dadurch verstärkt werden, dass die Zuwegung von der City aus in die nördlichen Quartiere städtebaulich nicht attraktiv ist. Auch aus diesem Grund erfährt der südliche Abschnitt der Further Straße nun einen bauliche Aufwertung.

Nordstadt Der Bahnhof mit seinen Gleistrassen wird von den Neussern offenbar als räumliche Zäsur empfunden. Jedenfalls sprechen Innenstädter oftmals von "henger de Bahn", wenn sie Furth und Nordstadt meinen. Diese gedachte Trennlinie mag auch dadurch verstärkt werden, dass die Zuwegung von der City aus in die nördlichen Quartiere städtebaulich nicht attraktiv ist. Auch aus diesem Grund erfährt der südliche Abschnitt der Further Straße nun einen bauliche Aufwertung.

Einen unübersehbaren städtebaulichen Akzent setzte zudem der Neusser Bauverein, der 35 Millionen Euro investierte, um auf dem Gelände des ehemaligen Container-Bahnhofes die Neubausiedlung "Südliche Furth" mit zirka 280 Wohnungen für rund 700 Menschen zu errichten. Das Projekt hat längst über die Stadtgrenzen hinaus für positive Schlagzeilen gesorgt.

Einigkeit besteht darüber, dass die verbliebene Industriebrache zwischen neuem Wohngebiet und dem Bahnhof gestaltet und geordnet werden muss. Den Einstieg ebnet der Bauverein, der die offenen Hallen erworben hat. Auf knapp 3000 Quadratmetern entstehen dort überdachte Freizeitangebote wie Spielplatz, Kleinspielfeld und auf eine Halfpipe für Skater.

Auch in die angrenzenden Frachthallen an der Zufuhrstraße, die von der Bahn genutzt wurden und inzwischen leer stehen, könnte bald buntes Leben einziehen. Ein privater Investor steht bereit, der dort gern mit (Antik-)Märkten, Kleinkunst, Mode-Showroom und Gastronomie für eine Attraktion sorgen will. Vorbild für das vom Düsseldorfer Eventmanager Kay Schloßmacher vorgestellte Konzept "Gare du Neuss" ist das Areal in Derendorf, wo mit französischem Flair ("Les Halles") eine positiver Impuls für ein ganzes Viertel gesetzt wurde. Diese Idee unterstützt auch Olaf Geist. Der ist Aurelis-Regionalleiter und spricht somit für den Eigentümer der Hallen. In seinen Augen kommt "Gare du Neuss" Brückenfunktion zu.

Auf die Euphoriebremse tritt die Stadt Neuss. Die Stadt möchte den Grüngürtel verlängern. Sie würde gern die Hallen erwerben, einen Teil als Fackelbauhalle für die Schützen umwidmen und den Rest abreißen. Eine Änderung des Bebauungsplans ist bereits im Verfahren. Diese Vorstellungen finden bei der CDU-Mehrheit Unterstützung. So fürchtet zum Beispiel Ratsfrau Ingrid Schäfer, dass die Verkehrsanbindung und die Parkplatz-Situation vor Ort eine Nutzung der Frachthallen als Dauer-Antikmarkt mit Gastronomie nicht zu lässt. Die Diskussion ist eröffnet.

(NGZ)
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