Stadtarchiv Neuss Wierstraet-Kreis vererbt Restvermögen

Neuss · Die wissenschaftliche und heimatkundliche Literatur über Neuss und seine Geschichte ist breit und facettenreich. Anteil daran hat auch der Förderkreis Wierstraet, der viele Publikationen ermöglichte. Auch mit seiner Auflösung befördert er jetzt noch diesen Zweck.

 Die Erinnerung an die Belagerung der Stadt durch den Burgunderherzog Karl den Kühnen 1474/75 gab 500 Jahre später den Anstoß zur Gründung des Förderkreises Wierstraet.

Die Erinnerung an die Belagerung der Stadt durch den Burgunderherzog Karl den Kühnen 1474/75 gab 500 Jahre später den Anstoß zur Gründung des Förderkreises Wierstraet.

Foto: Stadtarchiv Neuss

Das Stadtarchiv hat geerbt. Rund 2000 Euro müssten in den nächsten Tagen bei der Stadtkasse eingehen, vermutet Stadtarchivar Jens Metzdorf. Sie bilden das Restvermögen des gerade aufgelösten „Förderkreis Wierstraet“. Der Antikorruptionsbeauftragte hatte keinerlei Bedenken, diese Schenkung anzunehmen und auch das Referat Beteiligungsmanagement der Stadt gab sein Okay.

Das Geld soll nach Darstellung der Kulturbeigeordneten Christiane Zangs zur Finanzierung einer geplanten Publikation über den Jüdischen Friedhof in Neuss verwendet werden. Diese soll in der Schriftenreihe „Dokumentationen des Stadtarchivs Neuss“ aus Anlass des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Lebens in Deutschland“, das 2021 begangen wird, erscheinen.

Der gemeinnützige Verein „Förderkreis Wierstraet“ war auf private Initiative im Vorfeld des Gedenkjahres gegründet worden, mit dem 1974 an die Belagerung der Stadt durch den Burgunderherzog Karl den Kühnen 500 Jahre zuvor erinnert wurde. Noch im Gründungsjahr erschien die von Herbert Kolb kommentierte und in Buchform vorgelegte Chronik der Belagerung des damaligen Stadtschreibers Christian Wierstraet. Weitere wissenschaftliche und heimatkundliche Publikationen folgten und fanden Aufnahme auf manchem Neusser Bücherregal: Karl Kreiners „Neusser Alphabet“ (1978), Heinrich Roebers „Dat wor dr Neumaat“ (1979), Hans Seelsings „Constantin Koenen“ (1980) und Stephan Rohrbachers „Juden in Neuss“ (1986) wären zu nennen.

Mit dem Verein habe es immer wieder Kontakt gegeben, berichtet Metzdorf, der gerade erst den Nachlass von Architekt Rudolf Küppers, einem der Gründer, ins Archiv übernehmen konnte.

(-nau)
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