Neuss Flüchtlinge ins „Alexius“: Land prüft Vertragstext

Neuss · Aus Sicht von Jost Paul ist die Arbeit getan. Der Anwalt vertritt den Orden der Alexianerbrüder, der bereit ist, kurzfristig 150 Flüchtlinge im Gebäude des ehemaligen St.-Alexius-Krankenhauses aufzunehmen.

Das Angebot des Ordens sei in eine Vertragsform gebracht worden, so Paul, die nun vom Regierungspräsidenten in Arnsberg und vom Innenministerium in Düsseldorf geprüft werde. "Aus unserer Sicht ist alles unterschriftsreif", sagt Paul. Sobald die Unterschriften geleistet seien, könne das Gebäude für die Unterbringung von Asylbewerbern hergerichtet werden. Nach Ansicht von Paul könnten die ersten Flüchtlinge noch am Donnerstag dieser Woche an der Nordkanalallee einziehen.

Derweil erwarten die Anwohner ihre neuen Nachbarn mit einer Mischung aus Neugierde und Spannung. "Es können doch nicht alle ,Nein? zur Aufnahme von Flüchtlingen sagen", sagt Peter Ritters, "wir vertrauen auf die umsichtige Arbeit des Ordens." So habe der Betrieb des großen Krankenhauses für psychisch Kranke nie zu Beeinträchtigungen für die Menschen geführt, "die im Stadtteil wohnen". Auch Gert Harbaum, Betreiber des Sozialzentrums "Zur alten Wäscherei" auf dem Alexianer-Gelände bleibt gelassen: "Ich warte ab, wie sich die neue Situation einpendelt."

Der Stadtverband Bündnis 90/Die Grünen begrüßt die Bereitschaft der Alexianer, 150 Asylbewerber aufzunehmen. Nach Auffassung von Sprecherin Susanne Benary-Höck solle sich das "Zeichen christlicher Nächstenliebe" nicht nur auf Flüchtlinge aus Kriegsgebieten beschränken: "In vielen Ländern Europas werden inzwischen Sinti und Roma verfolgt und auf Grund ihrer Herkunft vom Zugang auf Bildung, Arbeit und saatliche Leistungen ausgeschlossen.

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