Neuss Fliedner-Haus wird erweitert

Neuss · Mit einem Anbau soll die Zahl der stationären Plätze im Fliedner-Haus von 74 auf 100 aufgestockt werden. Außerdem ist geplant, mit Vereinen, Bürgern und Geschäftsleuten neue Angebote in der Einrichtung zu schaffen.

 Haben einiges vor mit dem Fliedner-Haus: (v.l.) Christoh Schommer, Angelika Hochstrate und Christoph Havers.

Haben einiges vor mit dem Fliedner-Haus: (v.l.) Christoh Schommer, Angelika Hochstrate und Christoph Havers.

Foto: A. Woitschützke

Christoph Schommer hat zum 1. März offiziell die Leitung des Wohn- und Begegnungszentrums Fliedner-Haus übernommen. Er kennt die Einrichtung, war bereits vier Jahre dort Pflegedienstleiter. Nun führt der 35-Jährige das Haus in eine neue Ära. Zunächst wird im September das 50-jährige Bestehen des Fliedner-Hauses gefeiert, anschließend sollen ein Ausbau und ein neues Konzept auf den Weg gebracht werden.

Das Wohn- und Begegnungszentrum des Diakonischen Werks Neuss ist eine sehr gemeindenahe Einrichtung. Die evangelische Kirche ist direkt nebenan, das Haus an der Gnadentaler Allee liegt mitten im Stadtteil, das zweigeschossige Gebäude passt sich auch optisch der umliegenden Wohnbebauung an. Anwohner nutzen das Angebot wie Mittagessen oder treffen sich dort zum Kaffee. In einer Beratungsstelle beantwortet Angelika Hochstrate alle Fragen rund ums Alter. Trotzdem könnte das Begegnungszentrum noch mehr mit Leben gefüllt werden. "Wir möchten uns noch weiter öffnen. Gemeinsam mit den Bürgern soll ein Konzept entwickelt und umgesetzt werden", sagt der Vorstandsvorsitzende der Diakonie, Christoph Havers.

Eine Idee wäre ein Stadtteilcafé. Ein großes Manko seien fehlende kulturelle Veranstaltungen. Quartiersentwicklung heißt das Schlagwort, das von der Politik bei der Bewältigung der demographischen Entwicklung heute immer gerne genannt wird. Ältere Menschen bleiben länger in ihren eigenen vier Wänden wohnen als noch vor 20 Jahren. Das gilt auch für Senioren mit Pflegebedarf. "Die Dinge müssen heute zu den Menschen gebracht werden, und nicht umgekehrt", sagt Angelika Hochstrate.

Die Verantwortlichen möchten aber nicht allein die treibende Kraft sein. Bürger, Vereine und Geschäftsleute sollen sich einbringen, selbst Angebote schaffen. Die Quartiersentwicklung ist ein Langzeitprojekt, zunächst wird der Neubau an der Ostseite des Gebäudes umgesetzt. Dieser ist durch neue Standards im Wohn- und Teilhabegesetz notwendig. Das Fliedner-Haus muss seine Zahl der Zwei-Bett-Zimmer reduzieren, von bisher 14 auf zwei Zimmer. Mit dem Anbau wird die Zahl der stationären Plätze von 74 auf 100 erhöht.

"Durch die Erweiterung können wir den steigenden Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen decken", sagt Heimleiter Schommer. "Außerdem werden sehr große Wohngruppen verkleinert, was vor allem Demenzkranken mehr Geborgenheit bietet." Der Anbau soll nächstes Jahr beginnen. Zu den Kosten macht die Diakonie noch keine Angaben. Das Grundstück stellt die Kirche zur Verfügung.

(NGZ)
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