Neuss Feuer-Gefahr oft unterschätzt

Neuss · Die Meldungen über Feuer in Strohmieten häufen sich. Einige Bürger sind beunruhigt. NGZ-Redakteur Chris Stoffels sprach mit Polizei-Pressesprecher Hans-Willi Arnold.

 Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.

Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.

Foto: NGZ

Herr Arnold, am Sonntagabend hat in Holzheim eine Strohmiete gebrannt. Dort gab es vor kurzem ein ähnliches Feuer. Sind diese Häufungen nach der Ernte ein Zufall?

Hans-Willi Arnold In jedem Jahr gibt es in der Sommerzeit Brände auf abgeernteten Feldern. Eine signifikante Häufung ist in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr auf Kreisebene nicht erkennbar.

Liegen die Ursachen für diese Brände im Selbstentzünden des Strohs oder liegt häufig Brandstiftung vor?

Arnold Bei den zur Zeit vorherrschenden Temperaturen ist eine Selbstentzündung eher unwahrscheinlich. Die rechtliche Einordnung in vorsätzliche und fahrlässige Brandstiftung ist für den Laien oft schwer zu verstehen. Die zündelnden Kinder, die Stroh nicht in Brand stecken wollen, die leichte Entzündbarkeit aber unterschätzen, handeln nicht vorsätzlich. Dies gilt gleichfalls für den Raucher, der seine Kippe unachtsam entsorgt und dadurch den Brand auslöst. Sicherlich ist auch vorsätzliche Brandstiftung bei einzelnen Bränden im Rhein-Kreis Neuss nicht auszuschließen. Die Ermittlungen der Polizei gehen auch in diese Richtung.

In Grevenbroich ist es zu einer Serie von Strohmieten-Bränden gekommen. Schwappt diese Welle jetzt nach Neuss über?

Arnold Dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte.

Wie hoch ist die Aufklärungsquote?

Arnold In den Jahren 2009 und 2010 lag die Aufklärungsquote bezüglich Brandstiftungsdelikten im Rhein-Kreis Neuss jeweils bei zirka 40 Prozent.

(NGZ)
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