Neuss Festakt zum Geburtstag von Marie Curie

Neuss · Das Gymnasium feiert den 150. Geburtstag seiner Namensgeberin unter anderem mit der Einweihung eines Graffiti-Kunstwerks, das in Zusammenarbeit mit dem polnischen Institut Düsseldorf entstanden ist.

 Mit einem Festakt feierten die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums den 150. Geburtstag der Namensgeberin ihrer Schule. Im Rahmen der Feierlichkeiten ließen sie rote Luftballons steigen.

Mit einem Festakt feierten die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums den 150. Geburtstag der Namensgeberin ihrer Schule. Im Rahmen der Feierlichkeiten ließen sie rote Luftballons steigen.

Foto: Philip Jesse.

Schulleiterin Emmy Tressel kam Missverständnissen in ihrer Begrüßungsrede zuvor: Nicht die Schule, sondern ihre Namensgeberin, Marie Sklodowska Curie (1867-1934), feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag. Das Gymnasium aber feierte mit und veranstaltete der polnischen Physikerin und Chemikerin zu Ehren am gestrigen Nachmittag einen Festakt.

Im Vorfeld hatte es ein Projekt mit dem polnischen Künstler Kamil Kuzko vom polnischen Institut Düsseldorf gegeben. Gemeinsam mit dem Neusser Graffiti-Künstler Konstantin Zayka leitete er eine Schülergruppe an, die die Wände des Schulpavillons mit Graffiti neu gestaltete. Dazu wurden Motive aus dem Leben der Wissenschaftlerin verarbeitet. Angefangen von ihrer Liebe zur Rosenzucht, bis hin zur Entdeckung der radioaktiven Elemente Radium und Polonien. Marie Curie selbst wurde nicht abgebildet: "Gegen ein Porträt haben wir uns entschieden, da sie auf sämtlichen Bildern so unglücklich aussieht", sagte eine Teilnehmerin des Projekts.

In ihrer Rede ging Tressel auf die besonderen Merkmale des Gymnasiums ein. Zum einen erfolgt der Unterricht bilingual, also teilweise auf Englisch. Zum anderen bietet die Schule eine Doppelqualifikation im Fach Chemie an: Ein dualer Ausbildungsgang, bei dem mit dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe eine Berufsausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten (CTA) begonnen wird. Die theoretischen Kenntnisse aus dem Grund- und Leistungskurs in Chemie werden dabei einmal die Woche im Labor umgesetzt. Neben den Abiturprüfungen absolvieren die Auszubildenden eine Versetzungsprüfung, die sie für die Abschlussklasse des Berufskollegs qualifiziert. Der duale Ausbildungsgang des Gymnasiums ist in der Form einzigartig in NRW.

"Das naturwissenschaftliche Profil der Schule wurde von ihrer ersten Schulleiterin, Christel Weyhe, gefördert," sagte Tressel. Ein revolutionärer Schritt, denn immerhin sei das Marie-Curie-Gymnasium damals noch eine reine Mädcheninstitution gewesen. Dem entspreche die Idee, die Schule nach der Physikerin und Chemikerin Marie Curie zu benennen: der ersten weiblichen Forscherin, die den Nobelpreis verliehen bekam.

"Mädchen für naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern, ist auch heute noch ein Ziel unserer Einrichtung", sagte Tressel. An der praktischen Laborausbildung halte man fest - auch wenn es in den letzten Jahren an Mittel gefehlt habe. Die Schulleiterin nutzte ihre Rede, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen. "Seit 15 Jahren verspricht man uns die Renovierung der naturwissenschaftlichen Räume und der Toiletten", sagte sie.

Zur Belustigung aller Gäste hatten sich die Schüler zum Schluss eine Spezialausgabe der Quizsendung "Wer wird Millionär?" überlegt. Dabei mussten die Lehrer ihr Wissen über die Wissenschaftlerin auf den Prüfstein stellen.

(NGZ)
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