Neujahrsempfang der Neusser FDP Die FDP will ein Zeichen gegen Impfkritiker setzen

Neuss · Mit einem virtuellen Neujahrsempfang eröffneten die Liberalen ihren Landtagswahlkampf in Neuss. Beim Thema Sicherheit übt ihr Vorsitzender Kritik am Landrat und nannte die Kreisfreiheit erstrebenswert.

Für jedes der bislang mehr als 420 Coronaopfer im Rhein-Kreis will die FDP am Montag, 24. Januar, ab 18 Uhr vor dem Quirinusmünster eine Kerze anzünden. Das kündigte der FDP-Vorsitzende und Landtagskandidat Thomas Schommers am Sonntag bei einem virtuellen Neujahrsempfang seiner Partei an. Es sei an der Zeit all den Impfskeptikern und Kritikern der Corona-Schutzmaßnahmen, die sich zu illegalen „Spaziergängen“ treffen, entgegenzutreten, sagte Schommers, der alle Parteien aufforderte, ebenfalls so ein Zeichen zu setzen.

 FDP-Chef  Schommers: „Eine Kerze für jedes Corona-Opfer.“

FDP-Chef  Schommers: „Eine Kerze für jedes Corona-Opfer.“

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Knapp 30 Liberale hatten sich zu diesem Empfang zugeschaltet, darunter auch der Bundestagsabgeordnete und designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai. Für ihn war es der erste Termin an der Basis nach dem FDP-Dreikönigstreffen und entsprechend groß war das Interesse an seiner neuen Aufgabe. Djir-Sarai kündigte an, seine Aufgabe als außenpolitischer Sprecher der FDP zum Monatsende abzugeben, um sich auf seine Aufgaben im Wahlkreis und der FDP-Bundesgeschäftsstelle konzentrieren zu können. Zu seiner Aufgabe als FDP-Generalsekretär gehöre auch, – trotz Regierungsbeteiligung der Liberalen in der Ampelkoalition – die guten Kontakte zur CDU zu halten und auszubauen. „Niemand will, dass sich FDP und CDU entfremden“, sagte Djir-Sarai.

Am Ende des Landtagswahlkampfes, den die Neusser FDP am Sonntag für sich startete, erhofft sich Djir-Sarai eine Fortsetzung der christlich-liberalen Regierung in Düsseldorf. Im Gespräch mit dem Bundespolitiker ging es um Impfpflicht, einen diplomatischen Olympiaboykott der Winterspiele in China oder die bundesdeutsche Außenpolitik, die Djir-Sarai „zur Zeit zu passiv“ nannte.

Vor Ort aber haben andere Themen mehr Gewicht, wie Schommers darlegte. Er sprach den Strukturwandel und die Energiewende an und fügte mit Blick auf Neuss vor allem das Thema Sicherheit hinzu. „Wir dulden keine illegalen Autorennen“, sagte er unzufrieden in Richtung des zugeschalteten Landrates Hans-Jürgen Petrauschke (CDU), der auch Polizeichef ist. Vor diesem Hintergrund  müsse die FDP die Frage stellen, „ob es nicht erstrebenswert ist, kreisfrei zu sein“.

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