Neuss FDP stellt in Neuss die Weichen für Berlin

Neuss · Bahr, Lindner, Westerwelle – Prominenz beim Landesparteitag in der Stadthalle. Guter Listenplatz für Bijan Djir-Sarai.

Neuss: FDP-Landesparteitag in der Stadthalle
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Bahr, Lindner, Westerwelle — Prominenz beim Landesparteitag in der Stadthalle. Guter Listenplatz für Bijan Djir-Sarai.

Mit Guido Westerwelle und Daniel Bahr führen zwei Bundesminister die NRW-Liste der Liberalen zur Bundestagswahl im kommenden Jahr an. Mit diesem Ergebnis endete am Samstag ein außerordentlicher FDP-Landesparteitag, zu dem 400 Delegierte in die Neusser Stadthalle gekommen waren. Auf dem aussichtsreichen Platz sieben folgt aber schon Bijan Djir-Sarai (36). Der FDP-Chef im Rhein-Kreis besitzt damit beste Aussichten auch dem nächsten Deutschen Bundestag anzugehören — sollte seine Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Dies gilt erst recht für den Krefelder Otto Fricke (47) auf Platz vier, der erneut im Wahlkreis 110 Krefeld I/Neuss II (Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch, Krefeld Süd) kandidieren wird.

Nordrhein-Westfalens FDP-Chef Christian Lindner freute sich Samstag über das geschlossene Auftreten seiner Partei, die sich in Neuss aber auch als eigenständige politische Kraft kämpferisch präsentiert habe: "Wir haben Bijan mit einem sehr guten Ergebnis in den Wahlkampf geschickt." Mit 85,3 Prozent Zustimmung und Platz sieben war Djir-Sarai dann auch "hoch zufrieden". Bei der Bundestagswahl 2009 war er über Listenplatz 13 erstmals in den Bundestag eingezogen.

Bijan Djir-Sarai und seine Mitstreiter hatten in Neuss mit einer mustergültigen Organisation den Rahmen für einen starken Auftritt der FDP-NRW geschaffen. Alle Delegierten wurden an ihren Plätzen von Neusser Produkten begrüßt — ein Piccolo Quirinus-Sekt wies auf den Stadtpatron hin und Süßigkeiten aus dem Hause Haribo (Maoam) waren als Hinweis auf die in Neuss besonders stark vertretene Lebensmittelindustrie gedacht. Diese Gruß-Idee hatte Djir-Sarais Mitarbeiter Felix Hemmer. "Das ist gut angekommen", freute sich später Djir-Sarai als einer der Gastgeber.

Den ersten starken Beifall des Tages erntete einer, der ohne FDP-Parteibuch gekommen war: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) erinnerte in seiner Eröffnungsrede daran, dass er der gemeinsame Kandidat von CDU und FDP zur Kreistagswahl 2009 gewesen sei. Daraus sei eine fruchtbare Zusammenarbeit entstanden. Die schwarz-gelbe Mehrheit tue dem Rhein-Kreis Neuss gut — und sei auch ein Modell für die Zukunft. Jubel! Die Grüße der Stadt Neuss überbrachte die Vize-Bürgermeisterin Dr. Jana Pavlik (FDP), während die Riege der Delegierten aus dem Rhein-Kreis dem nervösen Kreisvorsitzenden Bijan Djir-Sarai den Rücken stärkte. Seine Anspannung löste sich erst — ein Freudentränchen inklusive — als die Düsseldorfer Vize-Bürgermeisterin Agnes Strack-Zimmermann als Sitzungspräsidentin sein starkes Ergebnis bekanntgab: 307 Delegierte stimmten für, 42 gegen ihn. Elf Delegierte enthielten sich.

Djir-Sarai wurde in Teheran geboren, kam als Kind nach Deutschland, wo er bei einem Onkel in Grevenbroich aufwuchs. Er trat in die FDP ein, "weil diese Partei für Freiheit und Toleranz steht."

(NGZ/jco/url)
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