Neuss Faszination Feuerwehr

Neuss · Neuss Theo Pauli ist seit über vierzig Jahren mit dabei. Der pensionierte städtische Beamte steht hinter der Theke und teilt Gulasch aus. Schließlich wollen viele hungrige Gäste gesättigt sein. "Wir kochen alles selbst, deswegen schmeckt es auch so gut", sagt der 65 Jahre alte Mann der Freiwilligen Feuerwehr.

Am Samstag war Großkampftag für den Verpflegungstrupp der Florianer. Denn die Feuerwache am Hammfeld hatte ihre Pforten zum Tag der offenen Tür geöffnet. Anlass war das 125-jährige Bestehen, das die freiwillige Feuerwehr in diesem Jahr begeht.

Insgesamt gingen 500 Portionen Gulasch, 700 Portionen Bockwurst und 2000 Portionen Schweinebraten über die Theke. "Der alte Stadtbrandmeister Hans-Peter Hermes war ein Hobbykoch, deswegen haben wir auch so eine gute Küchenausstattung", berichtet Hubert Peeters.

Der Chef des Versorgungstrupps freut sich darüber, denn sein Trupp muss immer ran, wenn es Großeinsätze für die Wehrleute gibt. "Dann muss die Versorgung gesichert sein", so der Oberbrandmeister. Aber auch bei vielen Feiern sind die zehn Männer der Feldküche mit von der Partie.

"Wir wollen den Neussern zeigen, wie leistungsfähig wir sind", umschreibt Stadtbrandmeister Roland Wirth die Zielsetzung zum Tag der offenen Tür. Dazu hatten die Wehrleute insgesamt drei größere Übungen vorbereitet. Einmal simulierten sie einen Verkehrsunfall, bei dem eine Person eingeklemmt wurde und sich nicht mehr befreien kann.

Dann kommt die Feuerwehr mit einer großen Säge. "Wir machen aus dem Auto ein Cabriolet", sagt Wirth scherzhaft. Das Autowrack war noch lange nach der Übung Anziehungspunkt für viele neugierige Blicke auf dem Gelände der Feuerwache.

Bei einer zweiten Übung ging es um das Löschen eines Zimmer- oder Wohnungsbrandes. Bei diesem Brandeinsatz musste ein Verletzter über eine Drehleiter aus einem der oberen Stockwerke gerettet werden. Dazu ist an der Spitze der Drehleiter eine Krankentrage befestigt, um das Opfer sicher bergen zu können.

Die dritte Übung führte wieder in luftige Höhen. Diesmal sollte eine Person gerettet werden, die beispielsweise an einem Hochhaus in Not geraten war. "Das kann ein Fensterputzer sein, der abgerutscht ist und jetzt in den Seilen hängt", erläutert Wirth.

Einen Großeinsatz bestritt am Samstag auch Reinhold Keuchel. Er hatte es übernommen, die zahlreichen Übungen und Vorführungen zu kommentieren. Dazu gehörte auch eine "Modenschau", bei der die Wehrleute die neuesten Creationen in Sachen Schutzkleidung präsentierten: Die Armanis des Brandschutzes.

Insgesamt kamen zum Tag der offenen Tür wohl rund 4000 Besucher. "Damit sind wir sehr zufrieden", sagt auch Michael Scherrers. Schließlich sei das Wetter ja sehr wechselhaft gewesen. "Aber der Aufwand hat sich gelohnt", meint der stellvertretende Leiter der Feuerwehr. Immerhin waren rund hundert haupt- und ehrenamtliche Wehrleute im Einsatz.

(NGZ)
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