Die in Vorst bekannte Redensart "Bei Hannen bekommst du alles!" ist Geschichte. Die Regale im Laden leeren sich zunehmend, die Familie betreibt einen Räumungsverkauf und wird ihr Geschäft nach 63 Jahren schließen. Dass es dazu kommen würde, hatte Karl-Heinz Hannen im NGZ-Gespräch bereits vor vier Jahren angedeutet. Eine Nachfolge innerhalb der Familie gibt es nicht.

Seine Eltern Johann und Margarete Hannen gründeten das Geschäft 1952 gegenüber der katholischen Kirche an der Antoniusstraße. Der Beginn der großen Bauzeit in Vorst sorgte damals für eine rege Nachfrage bei Werkzeug und Material. Doch neben Haushalts- und Eisenwaren waren auch Spielzeug, Schreibartikel, Fahrradzubehör und Gartengeräte bei Hannen erhältlich. Das Sortiment wuchs auf bis zu 10 000 Artikel und nach einem Neubau 1969 auch die Verkaufsfläche auf 200 Quadratmeter. Bei der städtischen Wirtschaftsförderung ist die Aufgabe des Traditionsgeschäfts bekannt. Man stehe der Familie Hannen bei Bedarf auch in der Frage einer Nachfolgenutzung für das Ladenlokal hilfsbereit zur Verfügung, heißt es. Allerdings sieht Wirtschaftsförderer Stefan Meuser nur wenig Ansatzpunkte für eine Nutzung durch Einzelhandel. "Die Lage ist schon zu weit weg von der Ortsmitte, um von ihr als Frequenzbringer zu profitieren", sagt er. Vorstellbar wäre eine Marktnische. Generell, so Meuser, müsse das dazugehörige Geschäftskonzept heutzutage sowohl den stationären wie den digitalen Handel berücksichtigen. stef