Neuss Fall Galland: Entschuldigung bleibt aus

Neuss · Der "Fall Galland" sollte mit einer Entschuldigung ad acta gelegt werden. Bürgermeister Herbert Napp hatte vor genau vier Wochen angekündigt, dass es im Vorwort des neuen Newsletters der Wirtschaftsförderung für die sprachliche Entgleisung seines (mittlerweile) Ex-Amtsleiters Andreas Galland eine solche Entschuldigung geben würde.

Darauf wartet man nun aber vergeblich. Der aktuelle Newsletter, der gestern an die Neusser Unternehmen verschickt wurde, hat auf der ersten Seite nur einen kleinen Kasten mit der Überschrift "In eigener Sache".

Darin schreibt die Stadt, dass das Grußwort seit der ersten Newsletter-Ausgabe 2005 stets in "etwas anderer" Form geschrieben gewesen sei. "Darauf werden wir zukünftig verzichten, da wir der Meinung sind, dass wir uns noch stärker als bisher auf thematische Beiträge konzentieren sollten", heißt es. Kein Wort zu Galland, kein Wort der Entschuldigung. Am Ende finden sich lediglich zwei personelle Hinweise: dass Wolfgang Düsing nun kommissarischer Amtsleiter ist und Frank Wolters, Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, Ansprechpartner für Wirtschaftsförderung bleibt.

Galland hatte in seinem Vorwort gegen den Trubel um die königliche Hochzeit in England polemisiert und sexualisierte als auch Fäkalsprache benutzt. Bürgermeister Herbert Napp sieht darin trotzdem kein Versäumnis. "Entschuldigen kann man sich nur bei denen, die man beleidigt hat" und das sei ja in diesem Fall — gemeint ist das englische Prinzenpaar — nicht möglich. Entschuldigen müssen hätte sich Galland, wenn er in seinem Amt, in seiner Position "auf dem Briefpapier der Stadt" so etwas verfasst habe, aber: "Er ist ja nicht mehr in diesem Amt", sagte Napp.

(NGZ)
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