Fahrplanwechsel in Neuss Neue Buslinie vom Bahnhof zum Friedhof

Nordstadt  · Die Taxibus-Linie 857 soll auf einen Linienbetrieb umgestellt werden. Davon profitieren die Menschen rund um die Klever Straße besonders.

 Die Taxibus-Linie 857 fährt die Haltestelle Klever Straße nur nach telefonischer Voranmeldung an. Das soll sich ab Januar 2020 ändern.

Die Taxibus-Linie 857 fährt die Haltestelle Klever Straße nur nach telefonischer Voranmeldung an. Das soll sich ab Januar 2020 ändern.

Foto: Christoph Kleinau

Für mehr als 800 Anwohner der Klever Straße ist es eine gute Nachricht: Die Taxibus-Linie 857 wird zum Fahrplanwechsel Anfang Januar in eine reguläre Busverbindung umgestellt. Damit verbindet die Politik auch die Hoffnung, dass etwas weniger „Eltern-Taxis“ zur benachbarten Internationalen Schule fahren müssen und mit einer Haltestelle Steinhausstraße auch das Memory-Zentrum der Augustinus-Gruppe eine direkte Busanbindung bekommt.

Linienführung und Taktung beschäftigen am Mittwoch den Unterausschuss Mobilität. Der wird sich auch mit dem etwas preiswerteren Einsatz von diesel- oder elektrobetriebenen Kleinbussen auf dieser Strecke beschäftigen. Die könnten bis zur Endhaltestelle „Bauerbahn“ durchfahren, wo ein regulärer Linienbus nicht wenden kann, trotzdem raten die Stadtwerke von dieser Alternative ab. Hauptgrund: Kleinbusse gibt es in ihrem Fuhrpark noch nicht, sodass im Pannenfall auch kein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stehen würde. Das Verkehrsunternehmen will lieber Linien- und Taxibus kombinieren, wobei „Taxis“ nur die Lücke zwischen den Haltestellen Hauptfriedhof und Bauerbahn schließen müssen.

Mit der Anbindung der Siedlung „Klever Straße“ findet ein politischer Dauerbrenner eine Lösung und sein Ende. Naturgemäß hat dieser Erfolg viele Väter. So nimmt Roland Kehl (Grüne) für seine Fraktion in Anspruch, die Buslinie schon seit Jahren zu fordern – und Sascha Karbowiak für die SPD ebenso. „Wir reden seit acht Jahren darüber“, fügt er hinzu. Die SPD hätte deshalb die Verdichtung des ÖPNV gerne schon im Sommer umgesetzt, doch steht dem ein entscheidender Punkt entgegen: Der Rat wird erst im Dezember darüber entscheiden, ob die Stadtwerke bis 2030 ÖPNV-Vertragspartner der Stadt bleiben. Und an diese Vergabe ist auch die neue Linie 857 geknüpft.

Die Umstellung von Taxibus auf „Linie“ wird nach Darstellung der Stadt rund 207.000 Euro kosten. Man versuche aber, dieses Angebot „im Rahmen des neuen Dienstleistungsauftrages abzuwickeln“, berichtet Sven Schümann (CDU). In diesem Paket für die nächsten zehn Jahre sei ein gewisser Anteil an Mehrkilometern enthalten, um in der Vertragslaufzeit flexibel agieren zu können. Ein Teil dieser Mehrkilometer könnte für die 857 zwischen Hauptfriedhof (Endhaltestelle wäre an der Collingstraße) und Hauptbahnhof eingesetzt werden.

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