Neuss Fackeln fertig - St. Martin kann kommen

Neuss · Die Jury hat insgesamt 37 Preise für 51 Neusser Schulklassen im Martinsfackel-Wettbewerb vergeben. Die Sparkasse steuerte Preisgelder zu. Ein Sonderpreis geht an das Humboldt-Gymnasium für individuelle Fackeln aus Recycling-Materialien.

 Die Klasse 3C der Martinus-Schule Holzheim ist eine der 16 erstplatzierten Schulklassen. Dafür gab es 50 Euro für die Klassenkasse. Die Martinus-Schule stellte auch den Kinderchor, der mit Martinsliedern die Preisverleihung umrahmte.

Die Klasse 3C der Martinus-Schule Holzheim ist eine der 16 erstplatzierten Schulklassen. Dafür gab es 50 Euro für die Klassenkasse. Die Martinus-Schule stellte auch den Kinderchor, der mit Martinsliedern die Preisverleihung umrahmte.

Foto: woi

Sterne, Häuser, Engel, Sankt Martin höchstpersönlich - den Farben und Formen der eingereichten Laternen beim alljährlichen Martinsfackel-Wettbewerb sind keine Grenzen gesetzt. 526 Exemplare sind es an der Zahl. Wer dieser Tage die Aula des Quirinus-Gymnasiums besucht, kann sich also unter Umständen leicht die Augen verblitzen angesichts der bunten Vielfalt. Noch bis Dienstag sind die Fackeln dort ausgestellt.

Der Wettbewerb wird in diesem Jahr zum 36. Mal ausgetragen. Gegenüber dem Vorjahr bastelten die 51 teilnehmenden Klassen sogar 47 Fackeln mehr. Klar, dass es da die Jury, bestehend aus sieben Lehrern der beteiligten Schulen und einem Mitarbeiter des Schulverwaltungsamtes, schwer hatte. Sie erkannte schließlich 16 erste, 14 zweite und fünf dritte Preise zu.

Wie jedes Jahr steuerte die Stadtsparkasse jeweils 50, 35 beziehungsweise 20 Euro als Preisgeld zu. "Es ist toll, dass es eine Spende für die Klassenkasse gibt", sagt Yvonne Hasselmann, deren Tochter mit ihrer Klasse 4C an der St.-Konrad-Schule ebenfalls teilgenommen und einen zweiten Preis gewonnen hat. "Es ist eine riesengroße Tradition in Neuss", so die Mutter, die als Kind natürlich auch selbst Fackeln gebastelt hat.

Genau darum ginge es in dem Wettbewerb auch: "Wenn man etwas selbst gestaltet, geht man damit auch aufmerksamer um", erklärt die Vorsitzende des Schulausschusses Gisela Hohlmann. Und das solle mit dem Wettbewerb erreicht werden - nämlich die Aufmerksamkeit auf das Martinsfest am 11. November gelenkt werden.

"Dieses Fest ist etwas Besonders und es ist wichtig, sich bewusst zu werden, wie wichtig Teilen ist", sagt Hohlmann, deren Kinder früher ebenfalls am Wettbewerb beteiligt waren. Auch Karin Kilb, Seniorenbeauftragte der Stadt und Mitarbeiterin im Schulausschuss, lässt es sich seit Jahren nicht nehmen, der Preisverleihung beizuwohnen. "Obwohl ich gleich Ratssitzung habe", sagt die Weckhovenerin lachend und bewundert die verschiedenen Exemplare.

Aber warum immer mit Pappe oder Pergamentpapier basteln? Saskia Reuter, Kunstlehrerin am Alexander-vom-Humboldt-Gymnasium, hatte eine neue Idee: "Ich möchte dazu anregen, die Wegwerfgesellschaft zu überdenken" - für die ganz besonderen Laternen der Klasse 6C gab es dann auch einen Sonderpreis in Höhe von 35 Euro. In Anlehnung an den Düsseldorfer Künstler Tony Cragg ließ die Pädagogin die Kinder nicht mehr benötigte Materialien aus dem Haushalt mitbringen.

"Knöpfe, Zeitungspapier, Flaschendeckel, Draht - das haben wir recycelt", berichtet der elfjährige Yassir Mallahi und strahlt. Eine Mitschülerin hat beispielsweise eine Plastiktüte auseinandergeschnitten und die Streifen zusammengehäkelt.

"Die Kinder waren wirklich kreativ", sagt Reuter. Der zweite Sonderpreis ging an die Martinusschule Holzheim, die eine Holzfackel mit einer integrierten Lichterkette angefertigt hat.

An den Fackeln des Schützenvereins hat sich die Klasse 5A der Schule am Wildpark orientiert. Julian Schorn (10) hat sie allesamt mit seinem Opa zusammen gelötet. Klar, dass er auch beim städtischen Martinsumzug dabei ist. "Ich muss sie ja ausprobieren", sagt Julian - dann, wenn wieder alle singen: "Der Martinsmann, er zieht voran, rabimmel, rabammel, rabumm".

(NGZ)
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