Neuss Fackelbauer präsentieren pfiffige Ideen

Neuss · Es ist einer von vielen Traditionsterminen der Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft – das Fackelbaurichtfest. Gemeinsam mit ihren Familien feierten die Kreativen ihre originellen und witzigen Groß-Kunstwerke.

 Bewunderten beim Richtfest an der Neusser Weyhe die Fackeln: das Schützenkönigspar Thomas Loebelt (li.) und Ehefrau Maren, Oberst Heiner Ringes und Präsident Rolf Stein (re.).

Bewunderten beim Richtfest an der Neusser Weyhe die Fackeln: das Schützenkönigspar Thomas Loebelt (li.) und Ehefrau Maren, Oberst Heiner Ringes und Präsident Rolf Stein (re.).

Foto: A. Woitschützke

Es ist einer von vielen Traditionsterminen der Further St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft — das Fackelbaurichtfest. Gemeinsam mit ihren Familien feierten die Kreativen ihre originellen und witzigen Groß-Kunstwerke.

Ob er reiten kann, das wird er nächste Woche noch unter Beweis stellen müssen — der neue Jägermajor Hubert "Hubi" Gummersbach. Auf alle Fälle ist diese nicht unwesentliche Frage dem Jägerzug Waldeslust unter dem Titel "Morje wissen mer mie" eine Fackel wert. Die ist übrigens nicht die einzige, die dem "Neuen" gewidmet ist.

Die "Wisseberger Jonge" danken ihrem neuen "Chef" mit einem Lichterwagen und so in Baulaune stellten sie gleich zwei Großfackeln her. Mit Nummer zwei danken sie allen Kreativen, und damit letztlich auch sich selber. Durchaus verdient, denn die Fackelbauer der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth haben auch in diesem Jahr wieder ein breites Themenspektrum mit ihren fahrbaren 20 Kunstwerken abgedeckt.

Beim Fackelbaurichtfest gestern Abend waren Präsident Rolf Stein und Geschäftsführer Hans-Werner Prinz höchst zufrieden, auch mit der Besucherzahl. Das Traditionsfest, zehn Tage vor Schützenfest, ist seit Jahren ein kleines Volksfest, wo die Schützenfamilie sich trifft und die meist noch nicht ganz fertigen Fackeln schon einmal begutachtet werden.

Spätestens morgen wird dann weiter gemalt, gestrichen, gehämmert und gesägt, und da arbeiten dann alle zusammen in ihrer Fackelhalle an der Neusser Weyhe, wo die "Alten" auch den "Jungen" mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Die Kirche St. Josef, die in diesem Jahr 125 Jahre alt wird, haben die Jungschützen der Scheibenschützen Neuss-Furth 1932 mit ihrer Fackel nachgebaut. "Das hatten wir schnell geklärt, denn viele von uns sind auch bei der KJG aktiv", sagt Oberleutnant Christian Kinna. Und eine weitere Idee hatte seine Truppe: Denn kurzerhand ließen sie von "ihrer" Kirche auch 500 Pins prägen.

"300 haben wir bereits beim Königsehrenabend verkauft", sagt der 19-Jährige. Fürs Schützenfest haben sie 500 weitere bestellt. Fünf Euro kostet das Stück. Der Erlös ist für den Kindergarten St. Josef und die Palliativ-Station des Johanna-Etienne-Krankenhauses bestimmt. Auch das, laut Geschäftsführer Prinz, ein Merkmal der Bruderschaft — soziales Engagement. "Alle Züge unterstützen karitative Einrichtungen", betont Prinz, und das mit finanziellen Mitteln oder Arbeitskraft.

Die ewige Baustelle Berliner Flughafen ("Springender Hirsch") ist ebenso überregionales Thema wie der Pferdefleischskandal (St. Hubertusschützen). Da fragt der Adjutant den Major "Wo sind eigentlich unsere Pferde?", und der antwortet "Sei still und iss' deine Lasagne". Gleich drei Fackeln beschäftigen sich mit dem Rauchverbot. Dazu meint Geschäftsführer Prinz: "Damit werden wir keine Schwierigkeiten haben. Das hat schon beim Königsehrenabend gut geklappt." Und auch dem "beliebten" Wildpinkeln sind zwei Fackeln gewidmet. Eine Fackelprämierung gibt es übrigens im Neusser Norden nicht. Denn Gewinner sind irgendwie schließlich alle.

(NGZ/rl)
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