Neuss Extremsportler gibt Tipps fürs neue Jahr
Neuss · Der Neusser Chris Ley hat Durchhaltevermögen. Weil das auch wichtig ist, um die guten Vorsätze für 2014 einzuhalten, gibt er Hilfestellung. Er selbst hat dieses Jahr einen Rekord auf dem Rhein geknackt.
Abnehmen, das Rauchen aufhören, mehr Bewegung, gesünder essen, mehr lesen, weniger fernsehen — die Liste der guten Vorsätze, die viele Menschen Jahr für Jahr fassen, ist unendlich lang. Doch: Warum gelingt manchen alles im Beruf, im Sport oder im Privatleben — und man selbst schafft es nicht einmal, ein paar Kilo abzunehmen? Der Coach und Surfer Chris Ley, der in Neuss geboren wurde und jetzt auch wieder von Köln hierhin zieht, weiß: Alles ist eine Frage der Motivation. In seinem Buch "Die Welle deines Lebens" hilft er den Lesern dabei, die eigene Motivation zu entdecken, um ihr dann zu folgen und ganz "im Flow" zu leben — ganz wie der Surfer auf der perfekten Welle.
Und die kennt der disziplinierte Sportler: Ende August surfte er den Rhein von der Quelle in Chur bis zur Mündung in Rotterdam auf einem Stand-up-Paddle-Board. Neun Tage, vier Stunden und 45 Minuten brauchte er für die 1200 Kilometer und knackte damit im Alter von 27 Jahren die bis dahin schnellste Zeit von 20 Tagen. Ein Team begleitete ihn per Wohnwagen am Ufer und sorgte für Essen und Schlafplatz.
Für alle, die sich für das neue Jahr mehr Bewegung vorgenommen haben, gibt Ley Tipps, wie sich Lehren aus Psychologie und Sportwissenschaft auch auf den Hobbysportler und den Sportmuffel übertragen lassen. Chris Ley ist Surfer. So kommt es, dass Begriffe aus dem Surf-Sport immer wieder als Metaphern in seinem Buch "Die Welle deines Lebens: erfolgreich, fit, motiviert" herhalten. Wer auf der Welle seines Lebens reitet, dem gelingt alles wie von alleine, ohne Anstrengung. Weil man eben "im Flow" ist, mit sich im Reinen ist und weil man das macht, was man gerne macht. Wer einmal versucht hat, gegen die Wellen im Meer zu arbeiten, kann ergründen, wie anstrengend es ist, das eigene Leben zu meistern.
"Überraschend viele Menschen wissen überhaupt gar nicht, was sie wirklich wollen", sagt der Diplom-Trainer für medizinische Fitness. "Vielleicht möchten sie abnehmen, einen Partner fürs Leben finden, Anerkennung erhalten, auf einen anderen Beruf umsatteln oder neue Herausforderungen meistern. Aber bis dieses Ziel nicht erkannt ist, wird es schwer sein, in den Flow zu gelangen."
"Warum mache ich das nur?", hat sich bestimmt jeder schon bei einem anstrengenden Training gefragt. Diese Frage ist laut Chris Ley extrem wichtig. "Eigenmotivation ist kein Problem. Erst wenn der Anstoß von außen kommt — etwa vom Arzt oder Partner — wird es schwierig." Leys Geheimnis: "Wer seine Motive kennt, sei es das Streben nach der Traumfigur, nach Macht, Unabhängigkeit, Ehre, Beziehungen, oder emotionaler Ruhe, kann besser nach ihnen leben."
Der Extremsportler setzt den Fokus nicht nur auf den Geist. Er muss mit dem Körper eine Einheit bilden, damit beide zusammen harmonieren. Und so empfiehlt Ley ein ausgewogenes Trainingsprogramm mit Kraft- und Ausdauerübungen, die jeder auch Zuhause leicht ausführen kann. Gepaart mit der richtigen Ernährung, die darauf abzielt, die glykämische Last zu verringern, verhilft er zu einem ausgewogenen Lebensstil, der das Erreichen von Zielen erleichtert.
Chris Ley will auch 2014 einen Sportrekord knacken. Welchen, will er allerdings noch nicht sagen.