Serie Knete, Krisen, Kompetenzen (2) Experten warnen: "Vorsicht, App-Zocke"

Neuss · Computer, Internet, Smartphone, Tablet – junge Leute wachsen mit digitalen Technologien auf, leben mit Apps. Doch nicht alles, was bequem ist, ist auch günstig. Wer nicht aufpasst, tappt leicht in die Kostenfalle. Experten sagen, wie man sich schützt.

 Viele Apps sind im ersten Schritt kostenlos. Doch was kostet eine Zusatzfunktion? Wer den zweiten Schritt gehen will, sollte sich zunächst Klarheit über die Bedingungen verschaffen, um auf der sichereren Seite zu sein.

Viele Apps sind im ersten Schritt kostenlos. Doch was kostet eine Zusatzfunktion? Wer den zweiten Schritt gehen will, sollte sich zunächst Klarheit über die Bedingungen verschaffen, um auf der sichereren Seite zu sein.

Foto: Volksbank Düsseldorf Neuss

Computer, Internet, Smartphone, Tablet — junge Leute wachsen mit digitalen Technologien auf, leben mit Apps. Doch nicht alles, was bequem ist, ist auch günstig. Wer nicht aufpasst, tappt leicht in die Kostenfalle. Experten sagen, wie man sich schützt.

Der junge Mann ist verzweifelt. Zum zweiten Mal in Folge ist seine Handyrechnung viel höher ausgefallen als gewöhnlich. Zunächst waren es 37 Euro, jetzt sogar 50 Euro. Dabei ist sich der 16 Jahre alte Schüler absolut sicher, an seinem Telefonverhalten nichts geändert zu haben. Das ist kein Einzelfall. Verbraucherschützer erkennen sofort: "Es handelt sich um Abzocke per Smartphone-App." Seit einem halben Jahr schnellen die Fallzahlen für Betrügereien mit den Apps in die Höhe: "Die Jugendlichen können gar nicht vorsichtig genug sein."

Das Thema "App-Zocke" ist ein Baustein des Schulprojektes zur finanziellen Bildung, das derzeit kreisweit in sechs Schulen läuft, darunter vier Neusser Schulen: die Geschwister-Scholl-Schule, die Hauptschule an der Gnadentaler Allee, die Maximilian-Kolbe-Schule und die Förderschule am Wildpark. Die Volksbank Düsseldorf Neuss ist engagierter Sponsor des Projekts, das federführend und in Absprache mit weiteren Sozialverbänden vom Sozialdienst katholischer Männer (SKM) koordiniert wird. Begleitend zum Projekt, an dem aktuell 100 Schüler teilnehmen, präsentiert die Volksbank die Serie "Knete, Krisen, Kompetenzen".

Viele Apps sind im ersten Schritt kostenfrei. Um mehr Funktionen nutzen zu können, müssen die Apps kostenpflichtig erweitert werden. Wer da nicht aufpasst, warnen Experten, tappt blitzschnell in eine Falle. Oft werden bei den kostenlosen Apps Werbebanner eingespielt. Ehe man sich versehe, habe man mit einem Klick seine Telefonnummer übermittelt. Man kann sich jedoch dagegen wehren. Unberechtigte Forderungen können zurückgewiesen werden. Der Expertentipp: "Beim Handyanbieter die Rechnungsstellung und Abbuchung von Drittanbietern sperren lassen."

Junge Menschen sind mit den digitalen Technologien wie Computer, Internet, Smartphone und Tablet aufgewachsen — für sie gehören sie zum Leben dazu, wie früher der Papierkalender. Apps erleichtern den Alltag. Dennoch sollte jeder beachten, dass er oft als Smartphone-Nutzer mit seinen persönlichen Daten "bezahlt". Auf der anderen Seite: Warum auf Technik verzichten, wenn sie doch das tägliche Leben vereinfacht? Am Ende sollte sich jeder Jugendliche die Frage stellen: Benötige ich diese App wirklich? Muss es immer das neuste Spiel sein? Das entscheidet natürlich jeder für sich selbst — da gibt es kein Richtig oder Falsch.

Eine sinnvolle und auch kostenlose App ist laut den Experten der Volksbank die Haushaltsapp der Stiftung "Deutschland im Plus". Sie hilft Jugendlichen, ihre Finanzen im Auge zu behalten. Mit Hilfe der App können Einnahmen und Ausgaben übersichtlich dargestellt werden. Die stets aktuelle Anzeige des virtuellen Kontostandes befindet sich übersichtlich auf der Startseite der App. Für Rainer Mellis, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Düsseldorf Neuss, ein wertvolles Instrument: "Ein rundum Sorglospaket, um bei seinen Finanzen immer auf dem neusten Stand zu sein."

(NGZ/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort