Neusser evangelische offene Nacht Konfirmanden als geschickte Händler

Neuss · Die Neusser Evangelische Offene Nacht (NEON) ist für die Jugendliche aller Gemeinden ein Neuss bei ihrer Vorbereitung auf die Konfirmation. In diesem Jahr ging es um das Thema Handel. Erst am Ende wurde klar: Das nächtliche Event war auch ein Testlauf für den Hansetag 2022 in Neuss.

 Die Jugendleiterinnen Claudia Tröbs (links) und Danielle Berg (sitzend) handeln mit Alicia Schäfer und Christopher Gräfe um Pfeffer und Glasperlen im „Hafen“ der Auferstehungskirche in Weckhoven.

Die Jugendleiterinnen Claudia Tröbs (links) und Danielle Berg (sitzend) handeln mit Alicia Schäfer und Christopher Gräfe um Pfeffer und Glasperlen im „Hafen“ der Auferstehungskirche in Weckhoven.

Foto: Iris Wilcke

Auf dem Markt, an der Burg oder im Hafen haben gut 60 Mädchen und Jungen am Freitagabend die Neusser Evangelische Offene Nacht (NEON), die in diesem Jahr in der Auferstehungskirche in Weckhoven stattfand, verbracht. Das offene Angebot, das sich in erster Linie an die aktuellen Konfirmanden der vier evangelischen Gemeinden in Neuss richtete, stand nämlich ganz im Zeichen des Handels. Und dem konnte in vielfältiger Form nachgegangen werden: „Für die Jugendlichen ist es interessant zu erleben, wie Handel zu einer Zeit funktioniert hat, als es noch keine Autos und Flugzeuge gab und dennoch tausende Tonnen von Waren in andere Länder, ja sogar in andere Kontinente gebracht wurden,“ erklärt Claudia Tröbs, Jugendleiterin der Gemeinde „Am Norfbach“ den Hintergrund der Idee.

Und so bekamen die Teilnehmer nach einem kurzen Anspiel und Erklärungen im illuminierten Saal der Kirche ihre Ausgangswaren, die sie an acht Stationen so geschickt „hochtauschen“ konnten, dass sie am Ende drei Zielwaren erhalten. Eine Liste mit den jeweiligen Tauschwerten lag den fünf Hauptamtlichen und 15 Ehrenamtlern, die die Stationen betreuten, vor. „Ein Goldnugget und eine Kartoffel sowie eine Portion Pfeffer“ galt es zu erhandeln, wie Danielle Berg, die als Jugendleiterin in der Versöhnungskirche auf der Furth tätig ist, wusste. Bei der abschließenden Siegerehrung wurde das Team gekürt, das dieses Ziel am schnellsten erreichte.

Alicia Schäfer und Christopher Gräfe gaben Eisen, Glasperlen und Holz aus und waren später als Zollfahnder tätig. „Wir waren früher als Teilnehmer bei NEON dabei und machen jetzt als Teamer weiter,“ berichteten die Freiwilligen, die in passenden Kostümen ihre Rolle ausfülten.

Neben dem Handel hatte sich das Team einige Spiele zur Abwechslung ausgedacht. Cecile Leon betreute einen Geschicklichkeitsparcours, so dass die Jugendlichen beim Sackhüpfen, Eierlaufen oder Dosenwurf auch ein bisschen Bewegung hatten oder im Hof der Kirche einmal Luft schnappen konnten. Johanna hatte viel Spaß beim Glücksrad drehen, wo es kleine Süßigkeiten zu gewinnen gab, und beim Angeln im Mini-Planschbecken.

Für das leibliche Wohl war in Form von „Tüten to go“ gesorgt, die unter der Regie von Ingrid Dreyer mit Zange und Handschuhen gepackt wurden, um der Hygiene Gewähr zu leisten.

Der Abend endete mit einer Blitzandacht. Auf die sonst übliche Übernachtung hatte das Organisatoren-Gespann noch verzichtet, so dass die Eltern ihre Kinder um 23 Uhr zufrieden und müde wieder einsammeln konnten. Im Anschluss wurde aufgeräumt und auch ein bisschen gefeiert. Die Freude, dass der Abend trotz der coronoabedingten Umstände, wie 3G-Regel oder Maskenpflicht zu jeder Zeit, „unerwartet gut war“ sorgte für gute Stimmung.

Zum Schluss erklärte Claudia Tröbs, dass die Veranstaltung ein kleiner Probelauf für den 42. Internationalen Hansetag gewesen sei, den die Stadt Neuss im Mai 2022 ausrichtet. „Gemeinsam mit dem Jugendamt und der Jugendhanse planen wir auch dafür ein Handelsspiel.“ Iris Wilcke

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