Zwei Bomben in Neuss gefunden Entschärfung: Sperrung des Hauptbahnhofes möglich

Neuss · Über 5000 Menschen müssen Donnerstagvormittag ihre Wohnungen und Büros verlassen. Züge fallen aus, Busse zum Teil auch. Ob der Hauptbahnhof komplett gesperrt wird, will die Bahn am Mittwoch entscheiden.

Bombenentschärfungen 2013 in der Region
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Foto: Seybert, Gerhard

Bislang ging man in der Neusser Nordstadt nur von einer zehn Zentner schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg aus. Doch bei den Kanalarbeiten an Römerstraße/Fesserstraße stießen die Arbeiter nun voraussichtlich auf zwei Blindgänger. Eine zunächst vermutete dritte war letztlich keine. Die übrigen zwei sollen am morgigen Donnerstag der Reihe nach ab 11 Uhr vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft werden, teilt die Stadt mit und hat die Anwohner gestern mit Flugblättern informiert.

Die Evakuierung erfordert einen Kraftakt von Stadt, Polizei, Feuerwehr und Hilfsdiensten. Denn im Gefahrenbereich A, der bis Frankenstraße, Kotthauser Weg und Ripuarierstraße reicht und bis spätestens 10.15 Uhr geräumt sein muss, wohnen rund 5000 Menschen, im erweiterten Gefahrenbereich B (bis Nordpark, Bataverstraße, Hafen und Theodor-Heuss-Platz) weitere rund 13 000. In Bereich B dürfen sich Menschen ab 10.45 Uhr nur noch in den von der Fundstelle abgewandten unteren Gebäudeetagen aufhalten, erklärt Stadtsprecher Peter Fischer. Bereits ab 9.45 Uhr können keine Fahrzeuge oder Fußgänger mehr in den Bereich hinein.

Zwei Altenheime, mehrere Grund- und weiterführende Schulen, die meisten Hauptverkehrsstraßen im Neusser Norden sowie der Hauptbahnhof sind betroffen. Für alle, die ihre Wohnung verlassen müssen, steht ab 7 Uhr bis zur Entwarnung die Sporthalle des Marie-Curie-Gymnasiums (Zugang Plankstraße) offen. Gehunfähige Personen können die Hilfe der Rettungsdienste unter Telefon 021311350 in Anspruch nehmen.

 Bombe an der Neusser Furth: Das sind die Gefahrenzonen

Bombe an der Neusser Furth: Das sind die Gefahrenzonen

Foto: Stadt Neuss

Ab 10 Uhr werden am Hauptbahnhof keine Züge mehr fahren, Busse und Straßenbahnen, deren Linienweg durch die Gefahrenbereiche führt, wenden vorzeitig. Bei den Neusser Stadtwerken sind dies sieben der zwölf Buslinien. Die Bereiche Handweiser und der Stadtteil Vogelsang können während der Sperrung nicht angefahren werden. Fahrten von und nach Düsseldorf sind nur mit der Straßenbahnlinie 709 ab der Haltestelle "Stadthalle" möglich. Ob der Hauptbahnhof komplett gesperrt wird, will die Bahn Mittwoch entscheiden.

Die Neusser Stadtwerke leiten das Gas aus ihrem Kugelgasbehälter nahe der Normannenstraße ins öffentliche Netz ab. Bei der Sperrung wird der Behälter nahezu leer sein. Engpässe in der Gasversorgung wird es laut Stadtwerkesprecher Jürgen Scheer nicht geben.

Das Nordbad an der Neusser Weyhe schließt ab 9 Uhr bis zur Entwarnung vorübergehend. Das Frühschwimmen ab 6.30 Uhr kann jedoch wie gewohnt stattfinden. Das Schulschwimmen wurde abgesagt.

Das Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße 20 bleibt den ganzen Donnerstag geschlossen. Wer einen Termin hat, erhält telefonisch einen Ersatztermin, teilt Sprecher Christoph Janßen mit. Die anderen Dienststellen sind nicht betroffen.

Über das Ende der Entschärfung werden die Bürger über Lautsprecher- und Radiodurchsagen informiert. Die Ordnungskräfte bitten Anwohner darum, Nachbarn zu informieren, die schlecht hören oder schlecht Deutsch verstehen.

Weitere Informationen zum Angebot der Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH sind auch im Internet unter www.stadtwerke-neuss

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