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Europawahl 2019 im Rhein-Kreis Neuss Plädoyer für ein Europa der Innovation

Neuss · Europa-Kandidat Stefan Berger stellt sich und seine Gedanken der Neusser CDU vor.

 Gastgeber Rotger Kindermann (M.) mit Stefan Berger (r.), der als CDU-Europakandidat nach brüssel will. Bei seinem Antrittsbesuch war auch Andreas Hamacher (l.) dabei. Der Neusser Partei-Vize hatte sich vergeblich um eine Europa-Bewerbung bemüht.

Gastgeber Rotger Kindermann (M.) mit Stefan Berger (r.), der als CDU-Europakandidat nach brüssel will. Bei seinem Antrittsbesuch war auch Andreas Hamacher (l.) dabei. Der Neusser Partei-Vize hatte sich vergeblich um eine Europa-Bewerbung bemüht.

Foto: Ludger Baten

Ein Apparatschik ist er nicht. Statt Krawatte trägt Stefan Berger, CDU-Bewerber für die Europawahl, Schal. So unkonventionell wie er sich kleidet, so unkonventionell formuliert er auch. „Diese Große Koalition von Union und SPD in Berlin funktioniert nicht“, sagt er gleich zu Anfang und mahnt seine Neusser Parteifreunde: „Wir sind dabei, die Zukunft unserer Partei aufs Spiel zu setzen.“ Damit auch kein Zweifel aufkommt, wen er im Visier hat, fügt er hinzu: „Angela Merkel ist über den Zenit, sonst würde sich Horst Seehofer in Berlin nicht so aufführen wie er sich aufführt.“ Widerspruch erfuhr der Redner nicht.

Dabei war Stefan Berger gar nicht nach Neuss gekommen, um eine interne christdemokratische Revolte zu befeuern. Sondern der Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Viersen war gekommen, um sich dem Arbeitskreis Europa in der Neusser CDU vorzustellen, denn er will ins Europaparlament. Berger (49) ist der Vorschlag des CDU-Bezirks Niederrhein und folgt auf Karl-Heinz Florenz, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete.

Der Weg nach Brüssel führt ausschließlich über die Liste. Die CDU stellt ihr Ranking erst Anfang nächsten Jahres auf. Da sich die Landespartei in acht Bezirksverbände gliedert, die jeweils einen Europa-Kandidaten vorschlagen, wird Berger auf einem der ersten acht Plätze erwartet – nur auf welcher Position? Das ist offen, aber enorm wichtig. Acht Abgeordnete stellt die CDU-NRW aktuell bei einem Wahlergebnis von zuletzt rund 35 Prozent. Im Klartext: Verfehlt die Union die 35 Prozent bei der Wahl am 26. Mai 2019, werden weniger als acht ihrer Bewerber nach Brüssel fahren. Der bodenständige Berger („Der Niederrhein hat mich geprägt“) hat sich politische Demut bewahrt. „In welchem Ausschuss des Europaparlaments würden Sie gern mitarbeiten?“, wollte Gastgeber Rotger Kindermann wissen. Kein Thema für Berger: „Erst wird mal gewählt.“

Leidenschaftlich plädierte Stefan Berger für eine starke Rolle Deutschlands in einem „starken Europa der Innovationen“. Als promovierter Wirtschaftswissenschaftler wirbt Berger für mehr Forschung und moderne Technologien. Sein Stichwort: Künstliche Intelligenz. Drückten Deutschland und seine Automobilindustrie nicht kräftig aufs Gas, „bauen wir demnächst keine Autos mehr, sondern sind nur noch Zulieferer“. Schon heute sähen viele asiaten in Europa nur noch ein Museum.

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