Die ersten Händler haben bereits antike Möbelstücke, hölzerne Regale oder goldene Spiegel aufgestellt; Sitzbänke, alte Sofas und Tischchen für die Gäste am Eröffnungs-Samstag stehen ebenfalls schon. Auch Houman Ghadimi ist schon jetzt im "Gare du Neuss".

"Ich bin hier der Schallplattenhändler", sagt er. Die meisten seiner Platten hat er schon hergebracht. Und freut sich, dass es am Samstag losgeht: "Die letzten Jahre hatte ich am Aachener Platz beim Antiktrödelmarkt einen Stand. Heute fehlt mir dort das gewisse Flair. Der ,Gare du Neuss' aber ist ein wirklich toller Ort. So stellt man sich einen Antiktrödelmarkt vor."

Was Ghadimi meint: alte Holzbalken, das einfallende Sonnenlicht, viel Flair, viel Nostalgie. Fehlen nur noch die Echtleder-Taschen vom Omas Dachboden, alte Kinderkassetten, bunte Blechdosen und antike Einzelstücke — Waren mit Geschichte, die es im Mitnehmmöbelmarkt nicht gibt. Und natürlich Spielzeug. Das findet auch Paya (5): "Ich habe ganz viele Autos vom Trödelmarkt. Und Schilder. Mindestens 1000. Die sind alle in meinem Zimmer unterm Dach", sagt er.

Die junge Frau, die auch schon vorab durch die Hallen schlendert, stört es nicht, wenn sie nicht beim ersten Besuch etwas kauft. "Ich geh nicht mit dem Ziel hin, unbedingt etwas kaufen zu müssen. Meistens weiß ich bei alten Möbeln eh nicht, ob die jetzt zu meinen Ikea-Möbeln passen." Für sie lohnt sich der Ausflug ganz sicher auch dann, wenn sie nichts kauft: "Ich gern hin. Einfach gucken, die Leute beobachten, im Winter einen Kakao trinken."

Egal ob Schallplattenhändler, Spielzeugsucher oder Bummler: Alle sind froh, dass es im "Gare du Neuss" keine Batterien, Duschgels zu Sonderpreisen oder billigen Elektrogeräte geben wird. Neuware hat dort nichts verloren. ^

Bilder des "Gare du Neuss" sehen Sie hier.