Erster Plus-Size Flohmarkt Trödel für Kurvige feiert Premiere in der Neusser Stadthalle
Neuss · Tanja Ahrens hat den ersten „Plus-Size-Trödel“ in der Neusser Stadthalle organisiert. Neben Mode wird dabei auch gesundheitliche Aufklärung geboten. Ein Ausblick auf die Veranstaltung.
Jeder möchte sich in seiner eigenen Haut wohlfühlen. Die Kleidung tragen, die einem gefällt. Und die wie angegossen passt. Kurvige Frauen müssen häufig darauf verzichten. Das möchte Tanja Ahrens ändern. Sie veranstaltet Plus-Size-Flohmärkte - und will so das Selbstbewusstsein fülligerer Menschen stärken. Daher findet am Sonntag, 30. Oktober, der erste Trödel für Kurvige in Neuss statt.
Vor rund drei Jahren gründete Tanja Ahrens ihr Unternehmen ´Curvy´s Place´. Nun stellt sie bereits den sechsten Plus-Size-Trödel auf die Beine. Dieser soll etwas ganz Besonderes werden. „In der Neusser Stadthalle spielt sich der erste Fashion-Day ab. Dabei geht es um mehr als um Kleidung. Vielmehr steht das Zusammensein im Fokus“, sagt Tanja Ahrens, die seit sieben Jahren mit der Diagnose Lipödem lebt. Zur Info: Das Lipödem ist eine Störung der Fettverteilung, von der jede zehnte Frau betroffen ist.
Der Flohmarkt wird in zwei Bereiche eingeteilt: Der erste Bereich dient der Aufklärung. So sind Ärzte und Ernährungsberater vor Ort, die über Krankheiten wie Lipödem und Adipositas informieren. Zudem kann dort Kosmetik und Neuware erworben werden. Im zweiten Bereich findet der Flohmarkt statt. „Wir decken viele Bereiche ab, damit für jeden etwas Passendes dabei ist - von Größe 42 bis 58“, so Ahrens. Über 60 Aussteller werden an diesem Tag von 12 bis 17 Uhr vor Ort sein. Der Eintritt beträgt zehn Euro pro Person, die ersten 50 Besucher erhalten zudem eine Goodie-Bag bei Einlass.
Doch nicht nur die Kleidung, sondern die gesamte Veranstaltung ist auf kurvige Menschen ausgerichtet: Die Gänge sind größer, die Tische sind breiter und liegen tiefer. So müsse kein Besucher die eigene Komfortzone verlassen, so das Plus-Size-Model.
Bislang fanden die Flohmärkte in Wuppertal, Mülheim und Düsseldorf statt. Durchschnittlich 500 Interessenten besuchten jeweils ein Event. „Der Bedarf seitens kurvigen Menschen ist groß. Auch sie möchten sich in ihrer Haut gut fühlen. Durch solche Veranstaltungen kann das gelingen“, erklärt Tanja Ahrens.
Negative Erfahrungen sind ihr in den vergangenen drei Jahren dennoch nicht erspart geblieben: Medien haben Anfragen ignoriert, Locations die Veranstaltung abgelehnt, da keine fülligeren Menschen erwünscht seien. „So etwas macht mich fassungslos. Umso wichtiger ist es daher, sich für den kurvigen Teil der Gesellschaft einzusetzen“, sagt Tanja Ahrens.