Neuss Erfttaler Bankraub ist aufgeklärt

Neuss · Nach wochenlanger Arbeit konnte die Soko "Brille" der Neusser Polizei ihren Erfolg vorstellen. Sie hatte einen Einzeltäter gejagt und fing eine Bande.

 Im Hintergrund der Pressekonferenz hörten auch die Fahnder zu.

Im Hintergrund der Pressekonferenz hörten auch die Fahnder zu.

Foto: Lber

Der im Dezember verübte Banküberfall auf die Sparkassenfiliale Erfttal ist aufgeklärt. Der Täter kam zwar alleine, doch war der Mann, den die Neusser Ermittlungskommission "Brille" als Serienräuber jagte, kein allein operierender Krimineller, sondern Teil einer dreiköpfigen Bande. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern bei einer Pressekonferenz mit, bei der sich unter die Journalisten auch die vier Ermittler der Soko "Brille" mischten und zufrieden mit anhörten, wie ihr Chef Ulrich Jacobs ihre Jagd der vergangenen Wochen Schritt für Schritt nachzeichnete.

Viel waren sie herumgekommen, seit LKA und Staatsanwaltschaft den Fahndern aus Neuss die Aufklärung der Überfallserie übertrug, die inzwischen auf 19 Bankraube angewachsen ist. Etliche Tatorte hatten sie sich angesehen, unter anderem in Bergkamen oder Viersen. "Das war keine Forderung an uns, sondern unser Anspruch an uns selbst", erklärt Kriminalhauptkommissar Jacobs den Aufwand.

Seit dem 8. Oktober hatten die Täter die Polizei in Atem gehalten, spätestens nach dem 13. Überfall war klar, dass die zwischen Ostfriesland und Saarland begangenen Taten zusammengehörten. Die Sonderkommission wurde gebildet. Angesichts der Schlagzahl, mit dem die Überfälle begangen wurden, glaubt deren Chef aber inzwischen, dass sich die Gangster bis zuletzt offenbar nicht verfolgt fühlten.

Als am 8. April erstmals zwei Banken an einem Tag überfallen wurde, intensivierten die Ermittler die Fahndung in der Öffentlichkeit. An allen Tatorten vorher hatten sie keine objektive Spur wie menschliche DNA gefunden und keine Hinweise von Zeugen außerhalb der Bank. Nun, in Mönchengladbach, gelang es, einen Teil des Fluchtweges zu rekonstruieren, der auch durch die Schmidt-Bleibtreu-Straße führte - an der der Neusser Schützenkönig Markus Reipen wohnt. Aber er sei nicht der Handwerker, betont der Malermeister, der auf der Ladeflächen seines Lkw ein Käppi fand, das der fliehende Ganove dort "entsorgt" hatte und es zur Polizei brachte. Diese Kappe war die Schlüsselspur in dem Fall. Sie brachte die Polizei auf die Spur der Tatverdächtigen und bringt dem Handwerker einen Teil Belohnung bon 31 000 Euro ein.

Der größte Teil der Arbeit ist für die Soko getan. Ihr nächster öffentlicher Termin wird keine Pressekonferenz sein, sondern vor Gericht. Dann sind sie als Zeuge gefordert.

(NGZ)
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