NGZ UND STADTWERKE NEUSS UNTERWEGS IN... Erfttal - ein Stadtteil baut auf sein Netzwerk

Neuss · In Erfttal begegnen sich die sozialen Akteure auf Augenhöhe und geben im "Netzwerk Erfttal" Impulse für die Stadtteilarbeit.

 Kita-Leiterin Hannegret Frohn macht mit beim „Netzwerk Erfttal“ - und zeigt auch den Kindern beim Spielen, wie der Netzwerk-Gedanke funktioniert.

Kita-Leiterin Hannegret Frohn macht mit beim „Netzwerk Erfttal“ - und zeigt auch den Kindern beim Spielen, wie der Netzwerk-Gedanke funktioniert.

Foto: Hammer, Linda

Es ist ein Stadtteil, der am Reißbrett entstand, ein dicht bebautes Viertel, in dem sich seit seinem Entstehen viel verändert hat - und doch eines gleich geblieben ist: Soziale Arbeit wird in Erfttal seit den 70er Jahren gefördert, so sehr, dass mit der Zeit eine Zusammenarbeit entstand, die Vorbildcharakter hat.

NGZ UND STADTWERKE NEUSS UNTERWEGS IN...: Erfttal - ein Stadtteil baut auf sein Netzwerk
Foto: klxm

Heute ist das "Netzwerk Erfttal" nicht mehr wegzudenken aus dem Stadtteil. Es verknüpft ganz unterschiedliche Akteure, von Kitas bis Kirchen, von Sportvereinen bis Streetworkern. Im Mittelpunkt steht das Bürgerhaus Erfttal des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM). "Unser Verband ist von Beginn an sozialer Partner in Erfttal gewesen", erzählt Bürgerhaus-Leiter Paul Petersen. Damals hieß das Engagement im Stadtteil noch Gemeinwesensarbeit, doch das Ziel war das Gleiche: "Alle Beteiligten im Viertel sollten an einem Strang ziehen", sagt Petersen. Deswegen wurde die "Trägerkonferenz" ins Leben gerufen, um den Austausch vor Ort zu verstärken. Was klein begann, ist heute ein offenes Treffen, an dem nicht nur Träger, sondern auch Entscheider mitwirken, etwa der Erfttaler Stadtverordnete Heinz Sahnen. Auch er kennt den Stadtteil seit seiner Entstehung. "Wichtig war stets, das soziale Netz enger zu stricken, vor allem in Hinblick auf Kinder- und Jugendliche", sagt Sahnen. Ihnen eine gute Zukunft zu ermöglichen, auch wenn sie aus sozial schwachen Familien stammen, sei das Hauptanliegen.

Viele Projekte hat es in Erfttal schon gegeben, um dieses Ziel zu erreichen, heute heißen sie "Pro Vier" oder "Frühe Hilfen". Wichtiger Partner sind dafür die drei Kitas des Stadtteils und die Grundschule. Deren Leiter treffen sich nicht nur in der Stadtteilkonferenz, sondern auch in Arbeitskreisen, um sich auf Fachebene zu vernetzen. "Dort tauschen wir uns darüber aus, welche Bedürfnisse die Familien und Kinder im Viertel haben", sagt Hannegret Frohn, Leiterin des DRK-Familienzentrums Erfttal. Ihr Motto: "Kein Kind soll verloren gehen." An dem Fachtreffen der Kitas und Schulen nimmt auch das Jugendamt teil. "Wichtig ist, dass wir uns immer auf Augenhöhe begegnen", sagt Jugendhilfe-Planer Helge Wallmeier. Das mache die Stärke des "Netzwerk Erfttal" aus. Zudem können die Akteure des Netzwerks mit einer Stimme sprechen - und verleihen damit ihren Zielen mehr Gewicht. So geht etwa die Umgestaltung des Quartiers, die eine Abkehr von der Hochhausbebauung beinhaltet, auf Ideen der Stadtteilkonferenz zurück. Auch der Vorschlag, mit Hilfe eines Quartierskonzepts mehr für die Senioren in Erfttal zu tun, wurde im Netzwerk entwickelt. "Wir sind eben ganz nah dran an den Problemen vor Ort", sagt Paul Petersen, der dieses Projekt maßgeblich vorantreibt. "Erfttal soll lebenswert sein. Und zwar für alle Generationen."

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