Damit tritt ein, was die Beschäftigten befürchtet und am Montag zum Thema einer Kundgebung vor dem Werkstor gemacht hatten: Rund 500 der insgesamt 650 Mitarbeiter sowie ein Teil der 150 Mann starken Belegschaft einer ausgegliederten Instandhaltungsgesellschaft müssen zunächst mit Kurzarbeit, dann aber auch mit Kündigung rechnen.

Hydro kündigte am Mittwoch Gespräche mit dem Betriebsrat an, "um für die betroffenen Mitarbeiter Lösungen zu vereinbaren". Das Unternehmen begründete seine Entscheidung erneut mit "schlechten Marktbedingungen und hohen Energiekosten": "Wir haben auch schon in Norwegen teure Produktion gekappt. Die schwache Marktlage zwingt uns, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um Verluste zu mindern. Die Hütte Neuss steht deutlich am oberen Ende der Kostenskala, vor allem wegen der hohen deutschen Stromkosten", sagt Hilde Merete Aasheim, Hydro-Konzernvorstand für den Bereich Aluminium.

Hydro betont, dass der Betrieb nicht final stillgelegt, sondern "konserviert" werde. Um ihn wieder zu aktivieren, müssten sich die Rahmenbedingungen jedoch "fundamental verbessern". Angesichts des Preisverfalls für Aluminium und immer wieder gescheiterten Verhandlungen über die Lieferung günstigeren Stroms, ist dies jedoch nicht in Sicht. Erhalten bleiben soll nur die Gießerei des Rheinwerks. Dort könnte in Zukunft eingekauftes Metall eingeschmolzen und zu Barren gegossen werden, um es an das benachbarte Walzwerk AluNorf und die Alu-Verarbeitung von Hydro in Grevenbroich zu liefern.

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