Neuss Eltern, Lehrer und Stadt sichern den Schulweg

Neuss · Initiative der Karl-Kreiner-Grundschule sorgt für Lotsen, leuchtende "Kinder"-Aufsteller und auch hellere LED-Lampen.

 Lotsen sichern - etwa auf der Gladbacher Straße - den Weg.

Lotsen sichern - etwa auf der Gladbacher Straße - den Weg.

Foto: NGZ-Foto L. Berns

Wenn es morgens dunkel ist, leuchten sie wie Glühwürmchen: Als neonorange gekleidete Lotsen sorgen Eltern an der Karl-Kreiner-Grundschule frühmorgens dafür, dass ihre Kinder sicher zur Schule gelangen. "Wenn möglich sollten die Schüler nicht mit dem Auto bis vors Schultor gebracht werden, damit sie sich morgens bewegen und lernen, sich im Straßenverkehr zurecht zu finden", erklärt Rektorin Dorothee Mühle.

Um den Schulweg sicher zu gestalten, hat sie gemeinsam mit engagierten Eltern einen Plan entwickelt: "Wir haben die Eltern aller 275 Schüler nach Gefahrenstellen auf dem Schulweg ihrer Kinder gefragt, diese mit der Stadt und der Polizei besprochen und gestalten einen offiziellen Plan mit empfohlenen Schulwegen", erklärt Astrid Schuh, Leiterin der Arbeitsgruppe "Sicherer Schulweg". Um die Autofahrer an der viel befahrenen Gladbacher Straße auf die Grundschüler aufmerksam zu machen, gestalten die Eltern mit den Schülern leuchtende "Kinder"-Aufsteller aus Holz, die an den Straßenrand gestellt werden.

Eine weitere Gefahrenstelle, der Übergang von der Furtherhofstraße zum Kirmesplatz, die morgens etwa 100 Grundschüler passieren, ist weder durch eine Ampel noch durch einen Zebrastreifen gesichert und durch parkende Autos und Büsche für Kinder schwer einsehbar. Die frühere Ampelanlage dort wurde 2007 abgebaut. Eltern hatten für die Einrichtung eines Zebrastreifens plädiert. "Ich kann die Sorgen verstehen", sagt Norbert Jurczyk, Stellvertretender Leiter des Amts für Verkehrsangelegenheiten bei der Stadt. Jedoch sei ein Zebrastreifen, dessen Einrichtung rund 10.000 Euro koste, in einer solchen durch Aufpflasterung bereits verkehrsberuhigten Tempo-30-Zone "fast immer entbehrlich. Die Verkehrsmenge müsste zudem so stark sein, dass die Kinder schlechte Chancen hätten die Fahrbahn zu überqueren", sagt der Rathaus-Experte Juczyk.

Handlungsbedarf sah die Stadt trotzdem: Die Straßenbeleuchtung wurde mit helleren LED-Lämpchen aufgerüstet und der Bewuchs beschnitten. "Es folgen noch neue Halteverbotszonen und Achtung, Kinder-Hinweisschilder nahe des Überwegs", sagt Jurczyk.

(NGZ)
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