Neuss Einrichtungen für Obdachlose länger offen

Neuss · Die kalten Minusgrade unter dem Gefrierpunkt sind insbesondere für wohnungslose Menschen ein Problem: "In strengen Kälteperioden gibt es immer wieder Obdachlose, die erfrieren oder schwere Verletzungen erleiden", sagt Ernst Goertz, Leiter der Fachstelle für Wohnungsnotfälle. Weil in dieser Woche Temperaturen von weit unter dem Gefrierpunkt erwartet werden, haben viele Einrichtungen, die Anlaufstellen für Wohnungslose sind, länger geöffnet.

 Werner Hein (re.) mit Nichtsesshaften im Café Ausblick.

Werner Hein (re.) mit Nichtsesshaften im Café Ausblick.

Foto: woi (archiv)

Zum Beispiel die "Hin und Herberge", eine Übernachtungsstelle für alleinstehende wohnungslose Männer, die all jene aufnimmt, die ansonsten im Freien übernachten müssten. Die Öffnungszeiten sind derzeit wochentags von 17 Uhr am Nachmittag bis 7. 30 Uhr in der Frühe und an den Wochenenden ganztägig. Bei weniger kalten Temperaturen sei der Schlafplatz erst ab 20 Uhr abends für Übernachtungswillige geöffnet, sagt Stadtsprecher Sascha Severin, der daraufhin weist, dass die verlängerten Öffnungszeiten zunächst bis Mitte des Monats gelten sollen. "Dauert die Kälteperiode an, wird neu geplant", so Severin.

Neben der Hin- und Herberge können auch Frauen, die unter Wohnungsnot leiden, eine Schlafstätte beziehen, um den Minusgraden zu entfliehen: Die Beratungsstelle des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) an der Bleichstraße bietet dazu eine Anlaufstelle an. Über das Angebot können sich Betroffene unter der Rufnummer 02131 920426 informieren.

Hilfe und Beratung für Wohnungslose Frauen und Männer bietet das "Haus Lebensbrücke" an der Normannenstraße an. Tagsüber können sich Wohnungslose von montags bis freitags im "Café Ausblick" an der Breite Straße 105 aufhalten. Dort besteht die Möglichkeit eine warme Mahlzeit einzunehmen. Die Öffnungszeiten wurden wegen der Kälte um eine Stunde verlängert, so ist die Einrichtung derzeit von acht bis 15 Uhr geöffnet. Wohnungsnotexperte Görtz rät dazu, obdachlose Menschen auf die Einrichtungen aufmerksam zu machen. "Bei drohender Lebensgefahr und akuten gesundheitlichen Gefährdungen sollte allerdings direkt die Notrufnummer 112 gewählt werden", so Görtz.

(NGZ/url)
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