Neuss Einkaufs-Center/ Norfer Rathaus/ Straßenbahn

Genau hinsehen

Genau hinsehen

Zum Thema Einkaufs-Center

Meine Damen und Herren im Stadtrat, bitte lassen Sie sich nicht allein von Worten und Konzepten leiten. Schauen Sie hinter die Fassaden und analysieren Sie die Interessenlagen. Es wird auch darauf ankommen, dass derjenige Projektentwickler den Vorzug erhält, der sich langfristig in der Innenstadt von Neuss engagiert, also längerfristig eigenes Kapital und Managementleistung in Neuss bindet. Wer aus der Phase der Projektentwicklung seinen maximalen Ertrag erwartet, das heißt nach Fertigstellung verkaufen wird, hat nicht das Wohl und Wehe des Einzelhandelstandortes der City Neuss in seinem Focus. Sie müssten schon dasjenige Planungskonzept auswählen, das nicht nur den Standort insgesamt in die Blüte treibt, sondern auch das schnelle Verwelken vermeidet. Dies setzt eigene Kapital-Bindung und vor allem längerfristig eigene Center-Betreuung voraus, die den Standort aus der Lethargie reißt. Wer hat denn hier seine Stärken und Schwächen? Die Fehlentwicklung des Meererhofes sollte Sie anspornen, schwerwiegende Fehler nicht zu wiederholen. Die immer wieder gestellte Frage danach, wem denn die Grundstücke gehörten und wer diese bereits gesichert habe, ist hierbei zweitrangig. Alle Grundstückseigentümer werden sich einbringen und im eigenen wohlverstandenen Interesse sich mit der neuen vom Rat beschlossenen Planung/Initiator arrangieren. Bei der Ausweisung von Bauland auf der grünen Wiese wird auch nicht danach entschieden, welcher Bauer, dessen Ackerland unverhofft zu Bauland wird, überhaupt davon Gebrauch machen will oder kann.

Hans Brauwers Immobilienbesitzer in Neuss Rothenbaumchaussee 43 Hamburg

Abstand halten

Einkaufs-Center

Abgesehen von einer städtebaulichen Katastrophe halte ich die Errichtung eines solchen Centers für so wichtig und nützlich wie einen Kropf. Unsere ehemals schöne Innen- bzw. Altstadt wurde schon genug verbaut und verplant. Unser Stadtrat sollte den Blick auf unsere Nachbarstädte richten, die entweder so weise waren, von solchen Plänen Abstand zu nehmen, oder mit den entstandenen Leerständen und weiteren Bausünden leben müssen. Der im Vorfeld hochgelobte und wie sauer Bier angepriesene Bönisch-Bau in Krefeld steht immer noch fast leer und wird von den Krefeldern auch nicht wirklich akzeptiert. Auf einen Zug aufzuspringen heißt immer noch, dass dieser bereits abgefahren ist. Es gibt bereits eine Menge dieser Malls in unserem Umfeld. Ich kann mir auch wirklich nicht vorstellen, dass die Neusser - die bereits jeder Passage oder Arkade eine Absage erteilt haben - ausgerechnet eines dieser Glas-Stahl-Betonmonster annehmen werden. Hat sich irgendeiner der Stadtherren oder außerstädtischen Planer mal die Frage gestellt, was die Neusser, oder deren Besucher an der Stadt noch lieben? Bestimmt nicht die schöne Bunkerarchitektur des Kaufhofs und dessen provinzielles Angebot oder den Esprit des Meererhofs. Noch hat Neuss die Chance zu einer kleinteiligen Bebauung in der Innenstadt zurück zu finden und einer Vielzahl von Einzelhändlern mit unterschiedlichsten Angeboten Platz zu bieten, deren Läden bequem mit der Straßenbahn erreicht werden können. Auch die Promenaden-Pläne von Herrn Plenker sind nicht neu und in Krefeld und Duisburg fehlgeschlagen. Ich hoffe, dass von der Errichtung eines Centers oder einer Arkade größtmöglicher Abstand genommen wird.

Carsten-Rudi Müller Marienstraße 18 Neuss

Großer Unmut

Norfer Rathaus

Wie der Presse in den vergangenen Tagen zu entnehmen war, beabsichtigt die Stadt Neuss, das Rathaus in Norf zu verkaufen und die dort ansässige Außenstelle des Bürgeramtes zu schließen. Dies hat in der Norfer Bevölkerung in der Zwischenzeit großen Unmut hervorgerufen, stellt das Rathaus doch nicht nur einen zentralen Mittelpunkt unseres Ortes dar, sondern darüber hinaus eine Anlaufstelle aller Bürger im Neusser Süden, sei es in Angelegenheiten der Polizei als auch für notwendige Behördengänge. Als Begründung für den Verkauf führt die Stadt an, dass eine Restaurierung dieses Gebäudes die finanziellen Möglichkeiten des "Stadtsäckels" übersteigen würde. Dabei ist das Rathaus in meinen Augen als Denkmal ehemals Norfer Selbständigkeit als besonders erhaltenswert zu erachten. Für uns Norfer ist die Begründung auch in keinster Weise nachvollziehbar und daher auch nicht akzeptabel, weiß doch jeder private Hausbesitzer, dass ohne dauernde Wartungs- und Verschönerungsarbeiten eine Immobilie nicht zu erhalten ist. In dieser Hinsicht hat die Stadt Neuss allerdings in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben nicht gemacht, und es kann unmöglich sein, dass nun der einfachste Weg gesucht wird, indem man einen unliebsamen Ballast einfach über Bord wirft!

Horst Schumacher Bettikumer Straße 1 Norf

Angstgefühl

Straßenbahn-Debatte

Mit der Straßenbahn in der Innenstadt wurde ich sozusagen groß. Als ich 1950 meine Lehre auf dem Glockhammer begann, mein Berufsleben dann von 1954 bis 1980 bei der Firma Heinemann fortsetzte, war die Straßenbahn schon für mich, sagen wir es mal so, ein Hindernis. Ich habe erlebt, wie Menschen durch ihre Unaufmerksamkeit von der Bahn "verletzt" wurden. Ich spürte oft eine Gefahr im Rücken, da ich auch mit einer Karre unsere Produkte zum Kunden bringen musste (Polsterei und Dekorationen). Ich persönlich habe nie das Gefühl der Gefahr, wenn ich schon mal in der Innenstadt bin, verdrängen können. Privat aber auch beruflich hatte ich in der Innenstadt von Düsseldorf lange Jahre zu tun. Dort hatte ich dieses Gefühl nie. Persönlich bin ich so für eine straßenbahnfreie Innenstadt. Aber noch etwas anderes ärgert mich. Als ich am Samstag meinen Briefkasten lehrte, fand ich darin sechs Flyer von der Rheinbahn, die mich überzeugen wollte, für den Erhalt der Linie 709 zu stimmen. Die SPD Neuss hatte es nicht so gut mit mir gemeint, sie steckte lediglich in meinen Briefkasten zwei Din-A-4 Blätter - auch mit der Aufforderung mich für die 709 zu entscheiden. Mit der gleichen Menge "Material" wurde auch meine Mieterin versorgt! So nicht!: Pro Straßenbahn!

Martin Kluth Am Kirschbäumchen 16 Weckhoven

Umgekehrt

Straßenbahn-Debatte

Man stelle sich einmal vor, Neuss hätte im Jahr 2007 eine Fußgängerzone mit Straßencafés, Bäumen, Bänken, Springbrunnen und Spielmöglichkeiten für Kinder. Und jetzt gäbe es einen Bürgerentscheid, bei dem folgende Frage zu beantworten wäre: "Soll die Fußgängerzone aus der Neusser Innenstadt entfernt und durch eine Straßenbahnlinie ersetzt werden?" Wohl niemand käme auf die Idee, gegen die Fußgängerzone zu stimmen. Am Sonntag wird die Frage umgekehrt gestellt. Deshalb muss es heißen: Ja zur Innenstadt ohne Straßenbahn, Ja zur Fußgängerzone!

Christoph Preuten Tückingstraße 44 Neuss

Lärm und Dreck

Straßenbahn-Debatte

Bei all dem Wirbel um die Straßenbahn und die Erneuerung einiger Geschäfte vermisse ich doch den Hinweis auf die Unruhe, die der Hauptstraße droht. Baukrach und Dreck, offene Gruben, Presslufthämmer und so weiter werden etwa ein bis zwei Jahre andauern. Was machen die Kunden und Besucher dann? Kommen sie dann noch zum Bummeln und Einkaufen nach Neuss? Was sein muss, muss sein. Aber es wird eine unruhige Zeit. Wir werden alle Geduld brauchen.

Marianne Schmitz Albertus-Magnus-Straße 6 Allerheiligen

Einspurig geht

Straßenbahn-Debatte

Eine der ältesten Städte am Niederrhein soll modernisiert werden. Bisher hat es die Stadt nicht vermocht, neben vorhandenen, wirklich attraktive Geschäften und Lokale in die Stadtmitte zu bringen. Vermutlich sind viele Mietpreise kurzfristig nur von billigen Ramschläden zu bezahlen. Ausgehend davon, dass Neu- und Umbauten Geschäftsmieten zusätzlich verteuern, wird damit der Drang von Geschäftsleuten ins Zentrum nicht zunehmen. Die wirklichen Werte unserer alten und schönen Stadt liegen leider verborgen im Alten. Diese Schätze liegen etwas abseits vom Hauptstraßenzug. Jeder Neusser kennt sie. Bereits bestehende schöne Lokale und lauschige Plätze könnten durch deutlichere Hinweise besser zu finden sein. Dabei sollten unsere Stadtvertreter hilfreich sein. Außengastronomie muss nicht aufwendig sein, aber leicht erreichbar. Am besten mit der Straßenbahn. Wegen der Promille, der Bequemlichkeit und der fehlenden Parkplätze. Deshalb muss die Linie 709 bleiben wo sie ist. Auch einspurig könnte sie ihren Zweck erfüllen.

Egon Feyerabend Langenbachstraße 9 Neuss

Transrapid

Straßenbahn-Debatte

Meines Erachtens hat unser Bürgermeister Herbert Napp nicht ganz zu Ende gedacht, wenn er nur eine eingleisige Bahn mit zwei Schienen befürwortet. Wenn schon, dann sollte er eine Ein-Schienenbahn vorschlagen - den Transrapid. Das wäre doch was für Neuss. Der, von Düsseldorf kommend, am Hauptbahnhof hält, dann mit kühnem Schwung in die Krefelder Straße einbiegt. Erster Halt: McDonalds. Alle Fast Food liebenden Düsseldorfer könnten aussteigen und wären schon in der ersten Etage. Zweiter Halt: Dinea-Retsuarnt, Kaufhof. Auch dort brauchte man keine Treppe mehr zu steigen. Dritter Halt: Rathaus. Man wäre direkt im Ratssaal bei unserem Bürgermeister. Vierter Halt: Kreishaus. Wir wären direkt beim Landrat. Und bei Aldi. Fünfter Halt: Am Alexianer. Nun müsste noch ein Haltepunkt in der Nähe vom Glockhammer eingerichtet werden, da von da aus die Möglichkeit eines schnellen Einkaufs in unseren Bäckereien, unseren Handy-Läden und unseren Ein-Euro-Qualitätscentern am besten gewährleistet wäre. Die Bahn müsste im Zehn-Minuten-Takt fahren. So würden sich die Besucherzahlen aus Düsseldorf von 800 Personen am Tag sicher schnell auf 8000 erhöhen. Zusätzlich könnten die Verstrebungen der Ein-Schienenbahn noch verkleidet werden, so dass Arkaden nicht mehr nötig werden. Auch bliebe die Straße für Feuerwehr und Krankenwagen immer frei. Und für die vielen Radfahrer. Das wär doch was, oder? Leute, die das für richtig halten, könnten am fünften Haltepunkt aussteigen.

Heinz Beeckmann Am Hasenberg 53 Nordstadt

Viele Vorteile

Straßenbahn-Debatte

Als nunmehr 65-jährige Neusserin, die mit der Straßenbahn groß geworden ist und bis heute gut gelebt hat, möchte ich in den Chor vieler älterer Mitbürger einstimmen, dass die Straßenbahn erhalten bleiben muss. Sie ist ein bequemes, sicheres und umweltfreundliches Transportmittel und sorgt auch dafür, dass viele Menschen im Hammfeld und im südlichen Düsseldorf ihre Arbeitsplätze ohne Auto erreichen können. Während ich mit vielen anderen Menschen für die Möglichkeit dankbar bin, Düsseldorf über die Kardinal-Frings-Brücke mit der Linie 709 zu erreichen, gibt es auch eine größere Zahl von Menschen, die von der anderen Rheinseite kommen, um mit Hilfe der 709 bequem in Neuss einkaufen oder Arztbesuche machen zu können. Sollten wirklich all diese Vorteile durch Abschaffung der 709 verloren gehen? Ich hoffe nicht.

Ingeborg Hoffs-Beykirch Weissenberger Weg 177 Nordstadt

Fahrradverbot

Straßenbahn-Debatte

Am 13. Mai stimmen die Neusser Bürger über den Verbleib der Straßenbahn im Innenstadtbereich ab. Ich bin auch für die Abbindung der Linie 709 an der Stadthalle und dafür, dass dadurch eine attraktivere Gestaltung der Hauptstraße möglich wird. Dabei sollte man unbedingt ein Fahrradverbot durchsetzen. Mittlerweile fühlt man sich durch rücksichtslose Fahrradfahrer weit mehr gestört, als selbst durch die Straßenbahn. Es ist nicht einzusehen, warum vorwiegend junge Leute durch die Hauptgeschäftsstraße jagen und sich sogar mit dem Rad fahrend über Bürgersteige durch Passanten winden. Ich fahre selbst mit dem Rad in die Stadt, parke es dann aber an entsprechenden Stellen wie der Alten Post, der Adolf-Flecken-Straße etc. Egal, wie die Abstimmung ausfällt: Die Fahrräder müssen aus dem Haupteinkaufsbereich verschwinden. Es gab ja bereits einmal ein Verbot. Sollte es wirklich nicht möglich sein, dieses auch durchzusetzen?

Karin Engels Am Strickmorgen 11 Neuss

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(NGZ)
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