Neusser Woche Nahmobilität Eine Strategie, die Menschen in Bewegung hält

Neuss · Der Verkehr wird dichter, die Fahrtzeiten länger. In Neuss wächst die Erkenntnis, dass die Stadt eine Mobilitätsstrategie benötigt.

Hoher Takt, niedrige Preise, einfache (Bezahl-)Systeme - China und asiatische Megastädte sind darauf spezialisiert, Menschenmassen schnell und zuverlässig zu bewegen. Dazu bieten sie öffentliche Transportmittel an. Flugzeug, Bahn, Bus oder Metro. Es funktioniert. Die Menschen verzichten gern auf den täglichen Stau,wenn selbst vierspurige Straßen zu Parkplätzen werden.

Nun ist Neuss nicht Hongkong! Richtig. Während am Rhein auf 1000 Einwohner 600 angemeldete Autos kommen, sind es am Perlfluss nur 60. Trotzdem steht der Verkehr in der ehemaligen Kronkolonie. Lehre: Urbanisierung bremst den Automarkt. Da helfen nur intelligente Alternativen. Diese Erkenntnis gilt aber auch für eine kleine Großstadt wie Neuss mit überdurchschnittlich vielen Pendlern. Darum ist es gut, wenn Bürgermeister Reiner Breuer dem Thema Nahmobilität im neuen Jahr hohe Priorität geben will.

Die NGZ hat die Mobilität in den vergangenen Tagen zu ihrem Schwerpunktthema gemacht. Allein die Zuschriften der Leser - in Qualität und Quantität - belegen, wie sehr die Neusser auf überzeugende Antworten auf ihre brennenden Fragen warten. Wenn mit der Erkenntnis der Weg zur Veränderung geöffnet wird, dann dürfen die Neusser auf Taten hoffen. Die vier großen Ratsfraktionen erkennen an, dass Neuss eine Mobilitätsstrategie benötigt. Die CDU hat durch ihren Partei-Vize Andreas Hamacher und die Mittelstandsvereinigung (MIT) gestern ein Thesenpapier vorgelegt. Gut so.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@ngz-online.de

(NGZ)
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