Dreikönigenviertel Ein Stadtteilgarten mit langer Geschichte

Neuss · Botanische Gärten erfüllen immer auch einen pädagogischen Zweck.

Der Botanische Garten zwischen Weingartstraße und Bergheimer Straße macht da von Anfang an mit seinem Schulgarten und seinen Erläuterungen zu den dort wachsenden Arten keine Ausnahme. Doch für die Menschen im Dreikönigenviertel ist er mehr. Für sie, so bringt es der direkte Nachbar Herbert van Hüllen auf den Punkt, ist er ein Stadtteilgarten. Und der ist fast so alt, wie das Quartier selbst: 2014 wird er 100 Jahre alt.

Nur wenige Kommunen in vergleichbarer Größe haben „in zentraler innerstädtischer Lage eine Parkanlage mit einer derart großen Anzahl verschiedenster Pflanzen“, ist Herbert Rothstein überzeugt, der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer dieser Anlage. Er gehört zu denen, die sich für den Erhalt des Botanischen Gartens stark machten, als diese „Oase“, so Rothstein, vor gut zehn Jahren unter Wohnbebauung zu verschwinden drohte. Heute spricht davon (laut) niemand mehr. Im Gegenteil. Sollte die Stadtgärtnerei tatsächlich in zwei Jahren geschlossen werden, könnte der Botanische Garten um diese Flächen erweitert werden.

Wer sich auf Entdeckungsreise begeben möchte, findet mit dem Buch „Der Botanische Garten stellt sich vor“, das der Förderverein erst vor Wochen veröffentlicht hat, einen kompakten Wegweiser. Ein weiterer Band, der die Pflanzenwelt im Garten detailliert beschreibt, soll 2014 erscheinen.

Nicht vorbeigehen sollte man an dem Pflanzenschauhaus, das gerade erst saniert und neu konzipiert wurde. Heute zeigt es eine Auswahl tropischer Nutzgewächse und subtropische Dickblattgewächse, die sonst nur auf den Kanaren zuhause sind. Das, so Grünflächenamtsleiter Stefan Diener, gab es noch nicht.

Grünflächenamtsleiter Stefan Diener hat sein Büro gleich neben dem Botanischen Garten. So kann er im Pflanzenschauhaus nach dem Rechten sehen.

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