Neuss Ein Masterplan für das Barbaraviertel

Neuss · Der Stadtverordnete Hakan Temel gab den Anstoß, der SPD-Ortsverein Neuss-Nord griff ihn auf: Mehr Farbe und bauliche Verbesserungen sollen die Lebensqualität im Quartier verbessern. Dafür putzt die SPD auch Klinken.

 Hakan Temel und Heinrich Thiel (r.) wollen mit Streetart Farbe und Lebensqualität ins Barbaraviertel bringen. Das ist Teil eines SPD-Masterplans für das Quartier.

Hakan Temel und Heinrich Thiel (r.) wollen mit Streetart Farbe und Lebensqualität ins Barbaraviertel bringen. Das ist Teil eines SPD-Masterplans für das Quartier.

Foto: woi

Durch Bürgerdialoge zu einem attraktiveren Stadtviertel: Der SPD-Ortsverein Nordstadt hat das ehrgeizige Ziel in Angriff genommen, mit einem "Masterplan Barbaraviertel" mehr Lebensqualität in dieses Quartier zu bringen. Ein Ansatz: Mit Streetart und einer moderneren Ortseinfahrt über die Düsseldorfer Straße soll wieder mehr Farbe ins Barbaraviertel kommen. Maß nehmen will Initiator Hakan Temel, der im Barbaraviertel gewählte Stadtverordnete, an Vorbildern in der Stadt.

Temel sieht sich als Ideengeber aber auch als Sprachrohr der engagierten Anwohner im Quartier. Er möchte eine Modernisierung der Düsseldorfer Straße erreichen und hofft auf die Aufwertung des Vorplatzes am Supermarkt. Zu diesem Zweck hat er bereits zahlreiche Ortsbegehungen mit Vertretern der Stadtverwaltung und Anwohnern hinter sich. Und er hat den SPD-Ortsverein und dessen Vorsitzenden Heinrich Thiel für dieses Ziel gewinnen können. "Wir sind der Ansicht, dass mehr passieren muss und werden gemeinsam mit Hakan Temel die nächsten Schritte für eine Aufwertung des Viertels gehen", sagt Thiel.

Ganz bei Null fängt Temel nicht an. Mit seiner Unterstützung konnte die geplante Erneuerung des Spielplatzes an der Heerdter Straße, der Einsatz von einem Stadtteilkümmerer (von der Caritas) und von zwei Streetworkern (von der Diakonie) erreicht werden. Stückwerk im Vergleich zu dem, was nun folgen soll.

Temels Idee eines Masterplans setzt einmal beim Thema Streetart an. Die Idee dazu schaute er sich in Köln-Ehrenfeld ab, wo die Thomas-Morus-Akademie diese Kunstform pflegt. Temel möchte sie im Schulterschluss mit Anwohnern und Künstlern im Barbaraviertel etablieren. Mut macht ihm dabei die Alte Post, die schon einige Fassaden mit Streetart verschönert hat.

Zweites Standbein des Plans: bauliche Aufwertungen. Einiges wurde schon erreicht, sagt Thiel mit Blick auf den Umbau von Dyckhofstraße und Heerdter Straße, den Jugendclub in der alten Barbaraschule und die, wie er behauptet, "aktuell modernste Kita der Stadt". Aber das Quartier verdiene eine weitere Modernisierung. Auch wegen der Menschen vor Ort. "Die Leute hier sind toll. Ihr Zusammenhalt, ihre Identifikation mit ihrem Stadtviertel und ihr Einsatz zeichnen das Barbaraviertel aus", sagt Temel.

Er nimmt als nächsten Punkt die Düsseldorfer Straße in den Blick. Diese müsse "frischer und moderner aussehen." Um diese Ortseinfahrt aufzuwerten, müsste man sich Gedanken über den Gesamtverkehr machen, sagt Temel, der auch die Rheinbahn angesprochen hat. Helfen könnten aber auch Kleinigkeiten. So lasse Bürgermeister Reiner Breuer prüfen, wie der Grünstreifen an der Haltestelle verbessert werden kann und sich die Rattenproblematik in den Griff bekommen lässt. Mit Planungsdezernent Christoph Hölters diskutierte Temel die Aufwertung des Platzes gegenüber der Tankstelle. "Vieles kann man nicht von heute auf morgen ändern, Geduld spielt eine große Rolle", sagt Temel. Aber er glaubt an das Potenzial des Viertels.

(-nau)
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