Marien-Kapelle in Neuss Ein Kreuz von Heinz Mack für die Kapelle

Neuss · Für den Förderverein der Mack-Kapelle am Marianum hat der Künstler in Mönchengladbach ein neues Werk geschaffen.

 Professor Heinz Mack und Helmut Friedberg mit dem Kreuz.

Professor Heinz Mack und Helmut Friedberg mit dem Kreuz.

Foto: Helmut Friedberg

Nachdem Heinz Mack im Jahr 2017 im Auftrag des Freundes- und Förderkreises der sogenannten Mack-Kapelle zwei Altarleuchter geschaffen hat, die sich harmonisch in die Gestaltungselemente des Chorraumes einfügen, hat er jetzt für den Kapellenraum ein Vortragskreuz geschaffen.

Der Künstler bleibt dabei seiner Intention treu, das Licht in seiner Bedeutung für den Menschen zu präsentieren. „Wir haben“ sagt der stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises, Helmut Friedberg, „über ein Jahr intensiven schriftlichen und persönlichen Kontakt zueinander gehabt, beidseitig diverse Vorstellungen kundgetan. Und nun ist etwas großartig Leuchtendes entstanden.“

Mack schuf ein dreidimensionales, griechisches Kreuz aus einem vierfach gezackten „Balken“ mit vier horizontalen Quer-Balken der gleichen Länge, die sich aus der aufstrebenden, himmelwärts weisenden Vertikale entwickeln. Die „Draufsicht“-Perspektive lässt ebenfalls ein griechisches Kreuz erkennen. Der Künstler, sagt Friedberg, orientiere sich nicht an der traditionellen Formensprache. Sie sei stattdessen einerseits auf das Äußerste reduziert, andererseits entwickele sich eine Vielfalt der Gedanken, der Assoziationen.

Als Material hat Mack eine vergoldete und glänzende Messing-Konstruktion gewählt. Der Künstler, der sich vielfach von Goethes Farbenlehre inspirieren ließ und lässt, weiß, dass bei Goethe das Glänzende, die Goldfarbe, nichts anderes als die Gedrängtheit und Dichtheit des Lichtes bedeutet. Das Gold sei von den Strahlen der Sonne entzündet, dem Himmel und der Erde zugewandt als kraftvolles Symbol, womit die Beziehung zum Göttlichen betont wird. Auch im Buch Exodus gibt es für die Kultgeräte im Heiligtum am Sinai die Anordnung „Überziehe sie mit Gold“ (Ex 25,28), denn im Gold spiegelt sich der göttliche Glanz – wie das auch in der königlichen Gabe der Weisen aus dem Morgenlande verdeutlicht wird. Dem Menschen heute könne dieses Kreuz weiterhin als Weg-Symbol dienen, wie ein „Licht-Wegweiser“.

Da das Kreuz eine weitere Komplettierung der Kunst von Heinz Mack in der Marienkapelle darstellt, ist es nach Auffassung von Friedberg wichtig, es in den Gesamtzusammenhang der Lichtkunst in der Kapelle einzuordnen. „Die immer wieder deutlich werdende Lichtthematik am Beispiel des Apsiskreuzes, der Fenster und des Kreuzweges wird hier im neuen Vortragskreuz vollendet: Das Kreuz als Symbol des Leides und des Todes tritt zurück und wird überwunden durch das göttliche Licht der Auferstehung“ sagt er.

Die Mack-Kapelle Marianum liegt in unmittelbarer Nähe zum Lukaskrankenhaus, im Stadionviertel südwestlich der Neusser Innenstadt. Am rechten Seitenflügel des ehemaligen Marianums befindet sich der Eingang zur Kapelle.

Info Preußenstraße 66, Segnung des Kreuzes durch Jochen König im Gottesdienst am 24. Februar, 18 Uhr

(NGZ)
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