Neuss Ein Heim für den Wassersport

Neuss · Der Sportausschuss hat die Pläne des Tauchsportclubs " Pulchra Amphora" für ein Vereinsheim im künftigen Wassersportzentrum gebilligt. Und er sichert 50 Prozent der Baukosten als Zuschuss ab. Ohne Wenn und Aber.

 Große Lösung: Der Sportausschuss gab am Mittwoch Abend den Plänen für ein Vereinsheim statt, das der Tauchsportverein „Pulchra Amphora“ für alle Wassersport treibenden Vereine in Neuss am Sandhofsee errichten wird. Mit Bullaugen, Aufbauten und Reling soll die Nutzung des Hauses von außen ablesbar sein. A. Woitschützke

Große Lösung: Der Sportausschuss gab am Mittwoch Abend den Plänen für ein Vereinsheim statt, das der Tauchsportverein „Pulchra Amphora“ für alle Wassersport treibenden Vereine in Neuss am Sandhofsee errichten wird. Mit Bullaugen, Aufbauten und Reling soll die Nutzung des Hauses von außen ablesbar sein. A. Woitschützke

Foto: NGZ

Neuss Bullaugen, hohe Aufbauten, Reling, stilisierter Signalmast: Wie ein Vereinsgebäude für ein Wassersportzentrum aussehen könnte, weiß der Hoistener Architekt Wolfgang Bergs genau. Seit Mittwoch Abend weiß er auch, dass er es auch genau so bauen kann.

Denn der Sportausschuss gab dem Vorhaben des Tauchsportvereins "Pulchra Amphora", der am Sandhofsee für alle Wassersport treibenden Vereine in Eigenregie ein solches Funktionsgebäude errichten will, seine Zustimmung. Und er sicherte dem Verein einen 50-prozentigen Zuschuss zu den Baukosten zu. Ohne Wenn und Aber.

"Der Verein muss Planungssicherheit haben", unterstrich Heinz London (SPD) die Bereitschaft zu klaren Beschlüssen. Und weil auch die CDU-Fraktion keinerlei Irritationen aufkommen lassen wollte, wie Rolf Knipprath es formulierte, modifizierte sie noch den Beschlusstext um.

In vier Jahresraten à 57 250 Euro wird die Stadt nun ihren Zuschuss ausschütten, unabhängig davon, ob das Land noch so lange an dem Instrument der Sportpauschale festhält. Denn aus diesem Topf schöpft die Stadt das Geld für das Wassersportlerheim ab.

Die Modifizierung des Beschlusses macht die Zusage der Stadt für den Verein nun wasserdicht, dem es, so die Hoffnung von Mario Meyen (CDU), dadurch bei den weiteren Verhandlungen mit den Banken erspart bleibt, Vorbehalte ausräumen zu müssen.

In der Verwaltung jedenfalls hat das Konzept des Wassersportvereins, der Entwurf des Architekten, aber auch dessen Kostenkalkulation großen Eindruck gemacht.

Sie war mit einer Prüfung dieser Unterlagen beauftragt worden, weil der Rat wissen wollte, ob das, was die Tauchsportler auf die Beine stellen wollen, plausibel, machbar und funktional ist. Das Testat fiel ohne Einschränkung positiv aus, und so trauten sich die Mitglieder des Bauausschusses auch ein Lob zu.

Dass der Kostenvoranschlag, der noch dem Rat vorgelegen hatte, um die, so Knipprath, "Kleinigkeit" von fast 30 000 Euro nach oben korrigiert werden musste, war nicht den Planern, sondern - wenn überhaupt - nur der Lage des Wassersportzentrums anzulasten.

Das liegt am Blankenwasser und damit in einem Gewerbegebiet, wo Hausanschlüsse nicht vorgesehen, sondern Anforderungen der Unternehmen zu erfüllen sind. Folge: Der Druck in den Gasleitungen ist höher, die Spannung im Stromnetz auch. Beides muss für das Vereinsheim heruntertransformiert werden.

Mit dem mittwöchigen Beschluss könnte der Architekt die Ausschreibungen starten - und kann es auch wieder nicht. Denn zuvorderst muss nun mit der Stadt, die den Sandhofsee für den Bau des Wassersportzentrums in ihren Besitz gebracht hat, ein Nutzungsvertrag abgeschlossen werden.

Ulrich Ziegler, der Vorsitzende der Taucher, ist dazu am 30. Mai beim Anwalt. Wenn der Vertrag steht und damit auch die Haftungsfragen geklärt sind, wollen die Taucher unverzüglich den Trainingsbetrieb aufnehmen.

Auch wenn der eigentliche Baubeginn wohl erst im August erfolgen kann, das Vereinsheim, in das der 600 Mitglieder zählende Tauchclub viel "Muskelhypothek" investieren will, erst im Frühjahr 2009 fertig gestellt sein wird.

Wann Segler, Ruderer und Kanuten den Trainingsbetrieb aufnehmen, weiß Ziegler nicht. Diese müssen noch eine Steganlage mit Bootsliegeplatz und andere Einrichtungen bauen, die mit weiteren 180 000 Euro veranschlagt sind.

Das Vereinsheim, das erst nur als Minimallösung möglich schien und nur durch das Engagement der Taucher nun auch mit Schulungsräumen entsteht, wird allen Vereinen zur Nutzung offenstehen, die am Sandhofsee Wassersport treiben.

Die finanzielle Belastung - bei einem gedeckelten Zuschuss zu den Betriebskosten - trägt allein "Pulchra Amphora". Was das für die Mitglieder heißt, wird die Jahreshauptversammlung im Juli zeigen.

(NGZ)
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