Neuss Ein Bekenntnis zur Bahn

Neuss · Neuss Wehmütige Gefühle wollten sich am Sonntag Nachmittag nicht so recht einstellen an der Hessentorbrücke. Eher zornige. So wie bei Mario Hofer: "Ich hatte gehofft, dass sich hier etwas zum Positiven tut", meint der ehemalige Jockeychampion und längst erfolgreiche Trainer, "wenn die Bahn jetzt geschlossen werden sollte, wäre das eine Katastrophe - für Neuss und für den gesamten Rennsport."

 Voll wie sonst nur am Silvesterrenntag war es am Sonntag Nachmittag auf der Neusser Galopprennbahn . Gut 6 000 Zuschauer waren zum Sandbahn-Grand-Prix und dem Rahmenprogramm (im Bild das Hürdenrennen) gekommen - manch einer in dem Gefühl, es könnte das letzte Mal gewesen sein - je nachdem, wie der Stadtrat entscheidet.

Voll wie sonst nur am Silvesterrenntag war es am Sonntag Nachmittag auf der Neusser Galopprennbahn . Gut 6 000 Zuschauer waren zum Sandbahn-Grand-Prix und dem Rahmenprogramm (im Bild das Hürdenrennen) gekommen - manch einer in dem Gefühl, es könnte das letzte Mal gewesen sein - je nachdem, wie der Stadtrat entscheidet.

Foto: K. J. Tuchel

Neuss Wehmütige Gefühle wollten sich am Sonntag Nachmittag nicht so recht einstellen an der Hessentorbrücke. Eher zornige. So wie bei Mario Hofer: "Ich hatte gehofft, dass sich hier etwas zum Positiven tut", meint der ehemalige Jockeychampion und längst erfolgreiche Trainer, "wenn die Bahn jetzt geschlossen werden sollte, wäre das eine Katastrophe - für Neuss und für den gesamten Rennsport."

Der Wahl-Krefelder steht mit dieser Meinung keineswegs alleine in der deutschen Turfszene. Die war am Sonntag zum Sandbahn-Grand-Prix, dem Höhepunkt und Abschluss zugleich der Wintersaison, in großer Kopfstärke versammelt auf der Neusser Galopprennbahn.

Deren Zukunft, über die am 23. März der Stadtrat entscheiden soll, war neben der Form der Vierbeiner am Sonntag das beherrschende Thema unter den gut 6 000 Besuchern. "Heute ist es richtig voll, das zeigt doch, dass diese Bahn bei den Leuten gut ankommt", meinte Erika Mäder, die Präsidentin des Jockey- und Trainerverbandes. "Und wenn hier eine vernünftige Infrastruktur wäre, würde sie noch besser angenommen", ist Michael Sieberts überzeugt, der seit mehr als zwei Jahrzehnten auf der Rennbahn ein Wettbüro betreibt.

Für diese "vernünftige Infrastruktur" will Wilhelm Fuchs kämpfen. "Die heutige Besucherzahl ist doch ein klares Bekenntnis zur Bahn", sagt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, einer der heftigsten Befürworter der "großen Lösung", die auch die Errichtung einer Multifunktionshalle vorsieht. Auf die hofft Jan Antony Vogel immer noch. "Guter Sport kann nur in guten Arenen funktionieren", meint der Präsident des Reiter- und Rennvereins und denkt dabei nicht nur an die Pferde, "das sieht man doch zum Beispiel beim Handball in Dormagen."

Den hat er mal eher zufällig besucht und ist darüber zum Fan geworden, "was auch an der tollen Halle liegt. Warum soll das in Neuss nicht funktionieren?" Der Verein, sagt Vogel, werde auch mit einer "kleinen Lösung", sprich der Renovierung der bestehenden Gebäude, leben können.

"Aber das kann wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wenn der Rat dafür stimmt, dann nur, wenn damit der Weg zur späteren Errichtung einer Halle nicht verbaut wird." Optimistisch stimmte ihn, dass sich am Sonntag etliche Ratsmitglieder vor Ort umschauten - die Ausschussvorsitzenden für Planung (Karl-Heinz Baum, CDU) und Sport (Heinz London, SPD) an der Spitze.

Torsten Mundry geht sogar noch einen Schritt weiter: "Diese Bahn gehört zu Neuss wie das Schützenfest", sagt der Spitzenjockey, der in Neuss geboren wurde und dessen Eltern weiterhin hier leben. Er wünscht sich beim Ausbau vor allem einen neuen Belag: "Solchen Fibersand wie in Frankreich. Dann könnte es auch im Sommer Rennen geben."

(NGZ)
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